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Geheimagent Rico Rodriguez ist zurück. Nachdem er 2006 im ersten Teil von 'Just Cause' die fiktive Tropeninsel San Esperito in Schutt und Asche legte, folgte vier Jahre später die südostasiatisch inspirierte Insel Panau, weitere fünf Jahre später die Mittelmeerinsel Medici und nun - in 'Just Cause 4' verschlägt es Rico nach Solís, eine fiktive Insel vor der Küste Südamerikas. Dort regiert (wieder einmal) ein Diktator, Präsident Oscar Espinos, welcher mit der Privatarmee "Schwarze Hand" unter der Leitung von Gabriela Morales und der mächtigen "Wettermaschine" Project Illapa die Bevölkerung unterdrückt.

Man spürt es bereits ein wenig: Die Story ist in 'Just Cause 4' ganz klar zweitrangig. Hauptsache ein cooler Protagonist ist mittendrin sowie viele Explosionen - da passt die Namenswahl der "Armee des Chaos" perfekt, welche Rico mit einigen Rebellen auf der Insel gründet. Mit dieser Armee werden nach und nach alle Gebiete der Insel erobert. Dies passiert, indem staatliche Einrichtungen übernommen oder bombardiert werden. Je mehr Chaos generiert wird, desto mehr Truppen stehen für die Befreiung neuer Gebiete zur Verfügung. Rico ist immer noch mit Greifhaken, Fallschirm und Wingsuit ausgestattet, was dem Spieler nach wie vor unglaublich viele kreative "Zerstörungs-Möglichkeiten" geben.



Mit dem Greifhaken können per Zugmotor zwei Objekte miteinander verbunden werden, der Luftheber lässt Gegenstände Ballon-artig in die Luft steigen - und die Schubdüsen sprechen wohl für sich. Vieles erinnert verständlicherweise an 'Just Cause 3', doch Teil 4 spielt sich wesentlich flüssiger - das zeigt sich insbesondere in den schnellen und viel einfacheren Wechsel zwischen Luft, Boden und Fahrzeugen. Bezüglich dem Langzeitspielspass sieht es jedoch folgendermassen aus: Eigentlich macht das Spiel nichts falsch. Die Action steht ständig im Vordergrund und laufend werden neue Fahrzeuge, Locations und Gebiete entdeckt - und die neu in Teil 4 vorhandenen Wetterkapriolen sorgen zusätzlich für Abwechslung. Aber trotzdem wirkt das Spiel nach einigen Stunden irgendwie ermüdend, da sich viele Abschnitte zu wiederholen scheinen. Der Grund für diesen Eindruck könnte aber auch an der (wie bereits angesprochenen) sehr mässigen Story liegen. Diese reicht zum einen inhaltlich keineswegs an derzeitige Genre-Referenzen heran, sondern kämpft auch mit einer schaurigen Mimik der Charaktere und einer sehr mässigen deutschen Sprachausgabe (Dialoginhalt wie auch das Timing). Klar, Realismus wurde bei 'Just Cause'-Spielen noch nie gross geschrieben, aber hinsichtlich der Story sieht das nun mal etwas anders aus. Ein perfektes Beispiel diesbezüglich: Hat man keine Truppen mehr um neue Gebiete einzunehmen, ist man gezwungen grundlos Chaos zu veranstalten - damit die Story überhaupt weitergehen kann.



Vom Gameplay her wurde, wie bereits erwähnt, einiges gegenüber 'Just Cause 3' verbessert. Klar, in drei Jahren entwickelt sich die Technik auch weiter und Spieleentwickler Avalanche Studios steckte einiges an Arbeit rein (auch wenn die Texturen der Gebäude immer noch grosses Verbesserungspotential haben). Fortgeschrittene Spieler werden aber mit Sicherheit drei Aspekte am Spiel stören: Eine eher schlechte Gegner-KI, eine viel zu schnelle Gesundheits-Regeneration und perfekt platzierte Checkpoints, welche kaum für Frust beim Spieler sorgen. Kurzum: 'Just Cause 4' ist zu einfach. Für Spieler die ihren Spass an Explosionen und schönen Landschaften haben ist das Spiel zwar super, doch für Spieler die gerne gefordert werden, ist 'Just Cause 4' wohl nur für ein paar Stunden wirklich interessant. Dennoch: Ein 'Just Cause 5' muss kommen - denn Potential hat dieses Franchise nach wie vor jede Menge.


Genre: Action
Plattformen: Playstation 4, Xbox One, PC
Release: 4. Dezember 2018
Altersfreigabe: ab 18 Jahren
Publisher: Square Enix


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verfasst von Philipp Fankhauser
11. Dezember 2018

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