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Baphomet gegen Geheimakte

Der vierte Teil einer legendären Adventure-Serie tritt gegen einen Neuling an. Wer überzeugt im spielerischen, wer im cineastischen Bereich?

Baphomets Fluch 4 Geheimakte Tunguska
Zum Spiel
Spielmechanik Weder die Maus-, noch die Tastatursteuerung funktioniert einwandfrei – nervig! Noch nie liess sich ein Adventure dank praktischer Hilfestellung so gut steuern
Rätseldesign Von witzig und originell bis hin zu Lückenfüllern findet man leider alles Immer logisch und immer lösbar – und doch immer wieder herausfordernd
Grafische Gestaltung Hübsche Gesichter stehen im Kontrast mit kahlen, leblosen Umgebungen Das Gesamtbild ist stimmig, aber doch etwas steril
Cineastische Aspekte
Story Spannendes und im 'Sakrileg'-Stil gehaltenes Abenteuer um einen biblischen Schatz Tochter sucht Vater und stösst auf Verschwörung – 08/15-Einheitsbrei
Figuren George und Nico sind einfach klasse und äusserst sympathisch, dazu kommen passende Nebencharaktere Nina wer? An diese Figur wird sich in ein paar Jahren niemand mehr erinnern
Atmosphäre Dank dem treffsicheren Humor und der Story ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild Dank wenigen, aber schönen Cutscenes passende, aber insgesamt doch zu geringe Atmosphäre
Verfilm-Potenzial Nico und George funktionierten auch auf der Leinwand prächtig – egal ob mit diesem oder früheren Abenteuern. Diese Akte braucht die Leinwand nicht. Auf dem PC ist sie aber prima aufgehoben.

Baphomets Fluch - Der Engel des Todes Geheimakte Tunguska

In einer regnerischen Nacht wird George Stobbart von einer unbekannten Schönen in seinem Büro heimgesucht. Ihr Name ist Anna-Maria und sie erzählt George von einem geheimnisvollen Manuskript, das sich in ihrem Besitz befindet. Dieses versucht sie zu entschlüsseln und genau dafür braucht sie Georges Hilfe. Der gestandene Abenteurer entdeckt tatsächlich eine erste Spur, die nach Istanbul führt, wo die zwei auf einen vermögenden Schatz treffen: Eine goldene Engelsstatue. Doch die Mafia ist hinter Anna-Maria und dem Manuskript her und christliche Organisationen haben ebenfalls ihre Finger im Spiel, so dass George ohne die Hilfe seiner Ex-Freundin Nico nicht mehr weiterkommt…

'Baphomets Fluch 4' fängt für jeden Fan der Serie enttäuschend an: In dunklen Dachgebälken hüpft man per Mausklick über verschiedene Abgründe und löst leichte Rätsel. Erst im Lauf der Spielzeit legen die Rätseldichte und somit auch die Qualität des Spiels zu. Anhänger von George und Nico freuen sich zudem über viele Anspielungen auf die früheren Teile und den wie immer fantastischen Humor. Kaum ein anderes aktuelles Spiel versprüht einen solchen Dialogwitz. Und noch dazu sind Nico und George eines der wenigen glaubwürdigen Spieltraumpaare, die es gibt. Und die Geschichte wird spannender und spannender, auch wenn das abrupte Ende eine Enttäuschung ist.

Leider bietet der vierte Teil der Reihe auch jede Menge Negativpunkte: Die Steuerung ist sehr unpräzise und oft schafft es die Spielfigur nicht einmal, um eine Kiste herumzugehen. Man muss sich also Stück für Stück freiklicken. Immerhin klappt die Interaktion mit den Objekten im Spiel tadellos. Alles andere als zeitgemäss ist die Grafik: Detailarme und verwaschene Gebäude hinken aktuellen Technologien weit hinterher. Nur einige Gesichter im Spiel (etwa jenes vom griesgrämigen Hotelbesitzer) überzeugen dank guter Animation und vielen Details.

Schlussendlich ist es die erzählerische Qualität, die das Spiel doch noch spielenswert macht. Denn man will einfach wissen, wie die Sache ausgeht. Trotzdem: Teil 3 war von der Story her besser.

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Als die junge Nina Kalenko ihren Vater, einen Wissenschaftler, im Museum von Berlin besuchen will, ist dieser spurlos verschwunden. Sein Büro scheint überfallen worden zu sein und Blutspuren deuten auf Schreckliches hin. Mit Hilfe seines Assistenten Max macht sich Nina auf, um hinter das Geheimnis der Entführung zu kommen. Dabei trifft sie auf verschwiegene Gesellen, mysteriöse Kapuzenträger und grössenwahnsinnige Bösewichte. Und das Ganze scheint mit der Tunguska Katastrophe von 1908 in direktem Zusammenhang zu stehen. Hat Ninas Vater etwa bei Forschungen zum Projekt teilgenommen? Eine Reise rund um den Globus beginnt...

Sofort fällt beim Spiel die äusserst praktische und intuitive Steuerung auf: Selten zuvor liess sich ein Adventure so leicht und komfortabel steuern wie dieses. Wer nämlich Probleme mit dem Finden von Objekten hat, drückt einfach die Leertaste und schwups: Alle manipulierbaren Dinge werden angezeigt. Auch die grafische Aufbereitung ist hübsch, wenn auch etwas zu statisch: In den langen (dafür abbrechbaren) Dialogen bleibt die Kamera stets am selben Ort und somit meistens weit entfernt von den Figuren. Das kostet mächtig Atmosphäre. Dafür sind gerenderte Zwischensequenzen, die immer mal wieder eingesetzt werden, absolut filmreif in Szene gesetzt. Leider werden diese viel zu selten verwendet.

Sowieso erweist sich die Geschichte als 08/15-Einheitsbrei: Richtige Spannung kommt nie auf und die Auflösung der ganzen Fragen sind nicht wirklich befriedigend. Besonders der Hauptaufhänger, was mit Ninas Vater geschehen ist, enttäuscht am Ende. Dazu erweisen sich die beiden Spielfiguren Nina und Max als austauschbare Modelle ohne Persönlichkeit. Dafür sind die Rätsel gelungen: Mit logischem Denken kommt man eigentlich immer weiter und nur selten bleibt man irgendwo hängen. Das motiviert und macht wirklich viel Spass.

Freunde von spannenden Geschichten kommen hier nicht wirklich auf ihre Kosten, dafür gibts Adventurekomfort in Perfektion zu erleben. Eine Fortsetzung mit besserer Story ist wünschenswert.

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Herzlichen Dank an ABC Software und Koch Media für die Rezensionsexemplare der beiden Spiele!

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