From Dusk Till Dawn / From Dusk Till Dawn 2 - Texas Blood Money / From Dusk Till Dawn 3 - The Hangman's Daughter
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Kritik
From Dusk Till Dawn
Die Gecko-Brüder, berüchtigte Gewaltverbrecher, ziehen eine blutige Spur durch Texas. Nach einem spektakulären Banküberfall pflastern sie ihren Fluchtweg mit zahlreichen Leichen - der krankhafte, unberechenbare Richard rastet gelegentlich einfach aus. Mit einem gottlosen Priester und seinen Kindern als Geiseln schaffen die Gecko-Brüder den Sprung über die mexikanische Grenze. Zur Feier des Tages besaufen sie sich im "TITTY TWISTER", wo die einheimische Kundschaft Fremde so richtig "zum Fressen" gern hat.
From Dusk Till Dawn 2 - Texas Blood Money
Eine Bankräubergang macht sich Richtung Mexiko auf, um dort den perfekten Millionen-Clou durchzuziehen. Was die Gangster dort allerdings vorfinden, hat mit dem erwünschten Reichtum nichts zu tun. Als die Gang in die falsche Bar stolpert... und dort auf den falschen Vampir trifft... muss einer nach dem anderen Bekanntschaft mit einem Durst nach Blut machen, der seine eigene Gier nach Geld noch weit übertrifft. Zu seinem Unglück muss der letzte verbliebene Mensch unter den Räubern mit seinem Erzfeind, einem texanischen Sheriff, in einem actiongeladenen "Töten oder getötet werden" - Kampf gegen die Höllen-Kreaturen bestehen, um sein eigenes Leben zu retten...
From Dusk Till Dawn 3 - The Hangman's Daughter
Wie alles begann! Mit knapper Not dem Tod entkommen, flieht der Outlaw Johnny Madrid vor seinem Henker - ausgerechnet mit des Henkers wunderschöner Tochter Esmeralda an seiner Seite. Mit seinen Verfolgern auf den Fersen kommen Johnny, seine Gang und Esmeralda in der Abenddämmerung in ein Lokal, das von Vampiren geführt wird. Die Hohe Priesterin der Vampire hat es schnell auf Esmeralda abgesehen, um aus ihr die Halb-Mensch, Halb-Vampir Prinzessin Santanico Pandemonium zu erschaffen...
From Dusk Till Dawn - The Exclusive Collection
Der grösste Schockeffekt eines Filmes, ist der, der von den Kinogängern in keinster Weise erwartet wird. Als sich die Konsumenten 1996 die Kinoplakate von 'From Dusk Till Dawn' so ansahen, erwarteten sie nicht einen blutrünstigen Vampirstreifen, sondern ein Gangsterfilm ganz im Stile der frühen Tarantino und Rodriguez Streifen. In diesem Sinne, erlebten Millionen Zuschauer ihr blaues Wunder, als sich nach der ersten Stunde Gangsterspielfilm eine so drastische narrative Wendung ergab, dass zur damaligen Zeit nicht wenige zart besaitete Gemüter das Kino verliessen.
Ein geschicktes Konzept, zumal in vorneherein weder die Werbung noch die Hardcore-Presse diesen Plot spoilerte, sondern ihn als besonders geschmacklose Überraschung bezeichnete, die aber letztlich dazu geführt hat, dass der Film zu einem unbedingten Erfolg und originellen Horrorstreifen gekürt wurde.
Hierzu trug nicht nur dieses Überraschungsmoment, die zur damaligen Zeit spektakulären Effekte und die unglaubliche Regie-Sicherheit dazu bei, sondern viel mehr auch das schauspielerische Aufgebot: George Clooney wurde gerade durch die Serie 'Emergency Room' bekannt und wurde nun von Rodriguez und Tarantino als unmoralischen Killer gecastet, mit dessen manisch-depressiven Bruder er Menschen tötet, ohne mit der Wimper zu zucken. Nachdem der liebe Dr. Doug Ross Geschichte war, gab es für Clooney nur noch Seth Gecko, bzw. sein totaler Durchbruch.
Selbstverständlich überzeugte auch Tarantino als totaler Psychopath und Harvey Keitel als gottloser Priester über die ganze Länge. Letzterer bewies zur damaligen Zeit, dass seine Jahre als phänomenaler Schauspieler noch nicht gezählt sind, auch wenn er sich nun auf das Niveau der trashigen Horrorfilme niederliess. Besonders attraktives Talent bewies auch die Kalifornierin Juliette Lewis in ihrer Rolle als Kate Fuller. Nach dem – hätte man sich denken können – absoluten, ruhmreichen Höhepunkt in 'Natural Born Killers', hat sie sich doch noch einmal an einen düsteren Gangsterstreifen herangewagt.
'From Dusk Till Dawn' behielt durchwährend eine Art stilistische Dogma. Bis zum Ende hin erstreckten sich geniale Schnitt- und Story-Wechsel, die in einem ruhigen, farblich sanften Ausklang abgesetzt wurden. Die Geschichte wirkt teilweise kryptisch, wenn nicht gar besonders kafkaesk, als in einer überschwänglichen Ironie Seth am Ende des Films seinem Gangster Kollegen weiss machen möchte, dass normale Freaks nicht einfach so explodieren, wenn sie von der Sonne geblendet werden...
Tarantino bezeichnete sich im Verlauf der Erfolgswelle als arrogantes, geiziges Arschloch. Schön zu wissen, dass dieser grandiose Fehlentscheid eine Fortsetzung zum phänomenalen, ersten Gangster-Vampir-Streifen abzudrehen nur auf einer Kohleschäffelnden Grundlage basiert. 'Texas Blood Money' enthielt zwar alles was es zum überleben gebrauchen könnte: 'Terminator 2'-Star Robert Patrick, der klassische Sheriff Darsteller Bo Hopkins, Latino Star Raymond Cruz und eine stärkere Filmvorlage, die es sonst nicht hätte geben können. Tja, leider kamen ihn aber auch andere Ressourcen zum Verhängnis: Scott Spiegels Regie-Arbeit war viel zu solide und das Budget war so total mager, das eine Story in Richtung des Geldes geschrieben werden musste.
Eine Fortsetzung, die man lieber schnell wieder vergessen sollte, man es leider aber nicht kann, besonders, weil 'From Dusk Till Dawn' mit einem letzten, abschliessenden Teil als Trilogie betitelt wird.
Dieser letzte, im vorneherein diskreditierte Abschluss, kam mit 'The Hangman’s Daughter'. Wo Teil 2 einer völlig schwachsinnigen Story unterlag – von wegen Vampire, die lieber Geld klauen als Blut saugen – überzeugte Teil 3 vor allem mit den erfolgreichen Stilistiken des ersten Teiles. Tarantino und Rodriguez mussten in diesem Teil mehr mitgeredet haben, oder sie haben mit P.J. Pesce, einem an sich sehr grandiosen TV-Serien-Regisseur, eine wirklich gute Spielkarte gezogen. Pesce liess sich jedenfalls nicht gross manipulieren und veränderte das erstverfasste Script zu einem Prequel, welches entfernt davon berichten soll, wie schon im 19. Jahrhundert, im wilden texanischen Süden, Leute im "Titty Twister" bis aufs gröbste verbluteten.
Als Johnny Madrid wurde der Newcomer Marco Lenoardi besetzt, der erst in Rodriguez 'Once Upon A Time in Mexico' als Fideo wieder in Amerika auf der Kinoleinwand zu sehen war. Wie in jedem Streifen, musste natürlich auch wieder derselbe Barkeeper und ein neues Chick her. Nach 'Scream 2' hatte Rebecca Gayheart in 'The Hangman`s Daughter' beispielsweise wieder einmal eine etwas grössere Rolle als überzeugte Christin, die natürlich im Verlauf des Films zu einem Biest mutieren sollte. Ara Celi spielte neben Leonardi die Hauptrolle als Esmeralde, respektive Santanico Pandemonium. Leider wurde ihr ebenso viel Ruhm zu Teil, wie Maria Checa, die mit ihrer Schönheit so ziemlich jeden schauspielerischen Quängel von Teil 2 an die Wand spielte.
Pesce hat sehr viel Aufwand betrieben um mit geringem Budget einen ziemlich grossen Film zu entwickeln. Immerhin fungiert das gesamte Schauspiel auf der ebensolchen Dogma wie Tarantino´s und Rogriguez` Originalversion. Was zuvor wie ein stinknormaler Western erscheint, artet in einer gezielt spirituell angehauchten Wendung zum Hardcore-Horrorstreifen mit einem riesigen Trash-Faktor aus. Und genau das ist es, was Vampir-Fans sehen wollen, oder?
Bild Typisch für schnell zusammengestellte Boxen wurde nix mehr an den einzelnen Film-Master gefeilt, d.h. die Bildqualität bietet sich genau gleich an, wie in den einzelnen Verkaufsversionen. Ganz vorne ist da 'From Dusk Till Dawn 3 - The Hangman's Daughter', welcher mit unglaublich warmen und kräftigen Farbtönen einher kommt. Pesce's Style ist unverkennbar und optisch wie auch cineastisch äusserst attraktiv. Bei 'Texas Blood Money' merkt man hingegen gleich den Low-Budget Charakter, dem der Film untersteht. Der Transfer ist besonders grobkörnig, dafür funktioniert der Kontrast durchwährend ganz gut. Teilweise auftretende Artefakte und vor allem die schlecht abgestimmte Bildschärfe sind aber wiederum totale Gegensätze. Da wirkt selbst das überarbeitete Master des ersten Teils noch besser, welches eine ziemlich gute Schärfe besitzt und auch anständig feine Details anzeigen kann. |
Sound Der Ton des Originalfilms kann rundum überzeugen. Die Surroundeffekte funktionieren durchwährend sehr gut. Auch die Dialoge sind selbst bei lauten Szenen immer verständlich. In jedem Kontext wird eine vorzügliche Klangkulisse geboten. Aus Lizenzgründen sind leider bei dieser ersten DVD die deutschen Untertitel nicht ausblendbar. Wie schon in der Qualität hakt es dann auch tontechnisch bei den Fortsetzungen. Teil drei bietet zwar eine durchwährend angenehme Soundabmischung, das Dolby 5.1. wird aber leider bei beiden nur selten - oder im Falle von 'Texas Blood Money' so gut wie nie - genutzt. 'Hangman's Daughter' besitzt allerdings ein äusserst angenehmes Raumverhalten. Gut verständliche Dialoge und das (im direkten Vergleich zu 'Texas Blood Money') quantitativ höher gewichtete Einsetzen des Subwoofers darf man hier als positive Noten hinzuzählen. |
Extras
- Live Ausschnitte
- Diverse Trailer
- 'Folge der Fledermaus' (Interaktives Feature)
- 'Full Tilt Boogie' (Making Of in Spielfilmlänge)
- 'Tito & Tarantula Special' (die Kultband aus dem Titty Twister)
- Videoclips
Obwohl der Reihe extra eine Sammelbox spendiert wurde, gibt es nur Extras auf der bereits etwas älteren 'From Dusk Till Dawn'-DVD. Und auch da bilden die Features nicht alle Welt. Höhepunkt der Extras ist aber allemal das Making of 'Full Tilt Boogie', welches eine Lauflänge von gut eineinhalb Stunden besitzt und super ausführlich ist. Auch das 'Tito & Tarantula Special' ist nicht ohne, zumal noch zwei Musikvideos und ein Live-Auftritt mitgeliefert worden sind.
Die beiden Fortsetzung fielen aber total spärlich bestückt aus. Im Grunde enthalten sie auch keinerlei Extras sondern nur eine kleine Trailershow, die zu allem übel bei beiden DVDs für dieselben Filme wirbt..
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | From Dusk Till Dawn / From Dusk Till Dawn 2 - Texas Blood Money / From Dusk Till Dawn 3 - The Hangman's Daughter |
Genre | Horror |
Studio | Universum film |
Verleih | ufa home entertainment |
Laufzeit | ca. 283 Minuten |
FSK | ab 18 Jahren |
Regie | Robert Rodriguez, Scott Spiegel, P.J. Pesce |
Darsteller | Harvey Keitel, George Clooney, Quentin Tarantino, Juliette Lewis, Salma Hayek, Robert Patrick, Bo Hopkins, Duane Whitaker, Muse Watson, Marco Leonardi, Michael Parks, Rebecca Gayheart, Ara Celi |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Englisch: Dolby Digital 5.1. Deutsch: Dolby Digital 5.1. |
Untertitel | Deutsch, Englisch |
Anzahl Discs | 4 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Philipp Thalmann am 22.11.04