Billy Elliot
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Kritik
Tanzfilme gibt es viele, Dramen gibt es viele, Selbstfindungsfilme ebenfalls. Was ist also neu an 'Billy Elliot'? Was macht der Film besser als andere? Im Grunde ist es seine Einfachheit. Die Geschichte wird nicht mit aufwändigen Kamerafahrten oder Special Effects erzählt. Passende Einstellungen lassen den Films stets im idealen Licht erscheinen, ohne grosse Schwenks. Nur bei den Tanzpassagen wird der Kameramann ins Schwitzen gebracht, wenn sich sprichwörtlich alles um Billy herum dreht. Gerade durch seine Einfachheit wirkt 'Billy Elliot' realistisch. Auch setzt man weniger auf eine märchenhafte Erzählung wie etwa in 'Kinder des Monsieur Mathieu', man setzt auf Realismus und die Erzählkunst, dass sich diese Geschichte genauso hätte abspielen können.
Herzstück von 'Billy Elliot' sind die tollen Darsteller. Allen voran natürlich der junge Jamie Bell, der eine unglaubliche Leinwandpräsenz hat. Er spielt den angehenden Tänzer mit viel Leidenschaft und zeigt auch, dass er wirklich tanzen kann. Eine unvergessliche Schauspielleistung! Gar für einen Oscar nominiert wurde Julie Walters als Tanzlehrerin Mrs Wilkinson. Ihre gleichwohl eigenwillige, aber genauso liebenswürdige Art mimt sie mit viel Dynamik. Der dritte wichtige Darsteller ist Gary Lewis, der Billys Vater Jackie verkörpert. Seine Motive sind nachvollziehbar dargestellt und seine Gefühle gegenüber dem Jungen wirken echt.
In Grossbritannien hat 'Billy Elliot' satte 13 BAFTA Nominierungen bekommen und schlussendlich auch drei Preise eingeheimst. Bei den Oscars reichte es für drei Nominationen (Beste Nebendarstellerin, Beste Regie, Bestes Drehbuch), ein Goldmännchen nach Hause nehmen durfte allerdings niemand. Woran es liegen mag, ist schwer zu sagen. Allerdings ist der Grund ganz sicherlich nicht die Musik: Denn diese bietet einen abwechslungsreichen Soundtrack mit vielen bekannten, aber auch für uns neue Songs. Ein Soundtrackkauf lohnt sich deshalb auch! An 'Billy Elliot' gibt es jedoch einige kleinere Dinge auszusetzen: Der Kohlenarbeitergeschichte wird im letzten Drittel etwas zu viel Platz eingeräumt und bei der letzten Szene vermisst man schmerzlich Julie Walters. Aber was solls: Trotzdem ist der Film ein ausgezeichnetes Charakterdrama mit viel Herz, Frische und toller Musik. Da kann man diese Schwächen locker wegstecken.
Bild Leider ist das Bild von beinahe permanentem Rauschen und einer leichten Unschärfe gestört. Die Farben wirken je nach Situation warm, in einigen aber auch kühl. Der Kontrast mag in gewissen Einstellungen zu hoch geraten sein, gross ins Gewicht fallen tut es jedoch nicht. |
Sound Vom Surroundsound merkt man nur in seltenen Szenen etwas: Bei den Streiken oder eben den vielen Musiksequenzen werden die hinteren Lautsprecher richtig ins Geschehen eingebunden. Ansonsten konzentriert sich der Audiotrack auf die Front-Speaker und den Center. |
Extras
- Making of
- Unveröffentlichte Szenen
- Billys Geschichte
- Tonys Geschichte
- Dads Geschichte
- Die Musik
- Trailer
Die Special Edition wartet mit einigen interessanten Extras auf. Insbesondere die Dokumentation über sieben der im Film verwendeten Songs ist sehr informativ und unterhaltsam. Die restlichen Extras bietet ebenfalls viel Gehalt.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | Billy Elliot |
Genre | Drama |
Studio | Universal Pictures |
Verleih | Universal |
Laufzeit | ca. 106 Minuten |
FSK | ab 6 Jahren |
Regie | Stephen Daldry |
Darsteller | Jamie Bell, Julie Walters, Gary Lewis, Jamie Draven, Jean Heywood |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.85:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1 Polnisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch, Polnisch, Isländisch |
Anzahl Discs | 1 |
Verpackung | Amarayhülle in Pappschuber |
© rezensiert von Adrian Spring am 29.05.05