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Madagascar



Release:
24. November 2005

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Kurzkritik:
Es scheint fast schon ein Fluch auf DreamWorks zu liegen: Mit jedem Angriff auf Pixar legen sie sich selbst Steine in den Weg, meist mit einer zu dünnen Story. Dabei hätte 'Madagascar' das Zeug zu einem Referenztitel des Studios gehabt. Tja, jetzt ist der Film ein unterhaltsamer Mainstream-Streifen mit tollen ersten 30 Minuten und vielen Lückenfüllern danach. Technisch liefert das Studio eine schöne DVD und auch die Extras enthalten einige Knaller.







Inhaltsangabe

Im New Yorker Zoo sind die Tiere die Stars - buchstäblich! Der Löwe Alex weiss, dass er der Beste ist und hegt deshalb auch entsprechende Allüren. Nicht viel besser ist es mit Nilpferd-Diva Gloria, die ihren grossen Hintern gerne den Gästen präsentiert. Giraffe Melman hingegen ist so neurotisch wie es nur geht. Das Leben im Zoo geniessen aber alle gleichermassen. Nur Zebra-Quasselstrippe Marty möchte wissen, wie das Leben ausserhalb des Geheges ist und büchst aus. Die anderen Drei suchen ihn und alles geht drunter und drüber. Bis sie schliesslich von einem Schiffsfrachter fallen und auf Madagaskar stranden...



Kritik

Nach den beiden 'Shrek'-Filmen und dem mässigen 'Grosse Haie - Kleine Fische' präsentieren die Damen und Herren von DreamWorks Animation ihr neustes Werk. Qualitätsmässig ist 'Madagascar' eine Mischung aus den vorherigen Werken: Besser als der Fisch-Film, aber bedeutend schlechter als die Oger-Märchen. Aber eins nach dem anderen: Der Film beginnt, wie in jeder Vorschau auszumachen war, im New Yorker Zoo des Central Parks. Dort kriegt man zum ersten Mal mit, wie eitel Tiere sein können: Der Löwe Alex scheint sich mehr zu lieben als alles andere auf der Welt und das Nilpferd Gloria versucht sich in sexy Posen. Das macht Spass zum zusehen, zumal man Tiere im Zoo so noch nie gesehen hat. Highlight ist aber die Giraffe Melman, der mit seiner Art an Jack Nicholson in 'Besser geht’s nicht' erinnert - ja nichts berühren, das einen Krankheitserreger enthalten könnte! Vierter im Bunde ist das ständig sprechende Zebra Marty. Das hingegen erinnert viel mehr an den Esel aus 'Shrek', was nicht verwundert - schliesslich zeichnet sich in beiden Fällen dasselbe Studio dafür verantwortlich. Ebenfalls cool: Die herrlich britischen Affen, die mit ihrem Dialekt und ihrer Art die Briten köstlich parodieren. Heimliche Stars des Films sind aber die Pinguine, die eine grosse Verschwörung ahnen.

Sie sind es dann auch, die mehr oder weniger für den Ausbruch der anderen vier Tiere verantwortlich sind. Denn weil sie Ausbruchspläne hegen, interessiert sich auch Marty für die Freiheit. Die Ereignisse überstürzen sich und schlussendlich landen alle auf Madagaskar. Und das ist schlecht für den Film. Obwohl die Insel superschön gestaltet ist und die Lemuren unglaublichen Spass mit sich bringen, gehen auf Madagaskar den Machern die Ideen aus. Plötzlich setzt man auf 08/15-Konflikte wie man sie in jedem beliebigen Film sehen kann. Alex sieht seine Freunde plötzlich als Essen, er distanziert sich, bla bla bla. Auch erinnern gewisse Sequenzen gegen Schluss stark an 'König der Löwen'. Da hätte DreamWorks doch ein wenig originellere Sachen aufbringen können. Wenigsten präsentieren sie solche in der Anfangsphase auf der Insel: Lemuren tanzen zu "I like to move it, move it", Alex spricht mit einem Volleyball, der jenem aus 'Castaway' zum Verwechseln ähnlich sieht, und Marty eröffnet eine Bar mit Salzwassergetränken als Übergangslösung.

Was im Vorfeld zum Film schon für Aufmerksamkeit sorgte, waren die Sprecher. Man hat nämlich eine ganze Palette an bekannten Stars an Land gezogen, die den Figuren ihr Stimmorgan leihen. Bei Alex ist dies Ben Stiller, Jada Pinkett Smith spricht Gloria, David Schwimmer ist Melman und Chris Rock bringt Marty zum plappern. In der deutschen Version sind etwa Bastian Pastewka, Rick Kavanian und Jan Josef Liefers zu hören. Auf technischer Ebene hat 'Madagascar' Höhe- und Tiefpunkte. Ein richtiges Schmankerl sind die Wasseranimationen. Diese sehen extrem realistisch aus und verursachen Ferienstimmung. Auch die Figuren an sich wurden hübsch animiert und gestaltet. Allerdings sind die selten zu sehenden Menschen extrem schlecht weggekommen, insbesondere in den Bewegungsanimationen. An ein Meisterwerks wie 'The Incredibles' reicht 'Madagascar' aber bei weitem nicht heran. Und zwar nicht nur, was die visuelle Umsetzung betrifft. Der Story fehlt einfach die nötige Würze und Tiefe, um richtig zu fesseln. Das ist eigentlich bei allen DreamWorks-Filmen das Problem, fällt hier aber ähnlich negativ auf wie schon bei 'Grosse Haie - Kleine Fische'. King auf diesem Gebiet ist und bleibt einfach Pixar.

Die DVD
Bild
Wir erinnern uns: Bei 'Shrek 2' hat das Bild überraschenderweise enttäuscht. Ganz anders hier: Mit einer perfekten Schärfe und niemals auftretenden Störungen oder Rauschmustern zieht das Bild den Zuschauer von der ersten Minute in seinen Bann. Dazu gibt es kräftige, ausgewogene Farben und einen famosen Kontrast. Perfekt!
Sound
Deutlich weniger los ist beim Surround. Zwar gibt es ab und zu gute räumliche Einlagen, doch Hauptaugenmerk liegt auf den vorderen Lautsprechern. Häufig bekommen die Rears nur durch Blättergeraschel oder Wellenschläge Arbeit (auf Madagaskar). Im Zoo hingegen gibt es nettes Stimmenwirrwarr von den Zuschauern. Und im Finale kommen dann auch noch ein paar Effekte auf.

Extras
- 'I Like to Move It, Move It' Musikvideo
- Technische Patzer
- Triff die 'Magagascar'-Stars
- Die Technik von 'Madagascar'
- Interaktive Spiele
- Audiokommentar
- Die zauberhafte Insel
- Hinter den Holzkisten
- 'Madagascar'-Zeichenkurs
- Fotogalerie
- Kurzfilm 'Die Madagascar-Pinguine auf vorweihnachtlicher Mission'
- Audiokommentar zum Kurzfilm
- Hinter dem Iglu
- Triff die Pinguine des Central Park Zoo
- Trailer
- DVD-Rom

Die Special Edition zu 'Madagascar' bietet viele und auch gute Extras. Auf DVD 1 gibt es technische Missgeschicke bei der Programmierung, eine Doku über den amerikanischen Voiceast sowie ein Special über die Technik hinter dem Film. Hinzu kommen ein Audiokommentar der Macher, eine Dokumentation über die echte Madgaskar-Insel und diverse Spiele sowie Bereiche für Kinder (etwa ein Pinguin-Zeichenkurs). Das Highlight präsentiert sich aber auf Disc Nummer 2: Der im Vorspann von 'Wallace & Gromit: Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen' gezeigte 'Die Madagascar-Pinguine auf vorweihnachtlicher Mission' wird den heimlichen Stars des Hauptfilms mit diesem kleinem Tribut mehr als gerecht. Optional kann man das Filmchen auch mit einem Audiokommentar betrachten. Der Rest der zweiten DVD beschäftigt sich ebenfalls mit den Pinguinen. Eigentlich schade, denn so bekommt man nirgends ein richtiges Making of zu sehen, nur Teilstücke aus einem möglichen solchen. Auf Disc 1 ist zudem eine kleine Vorschau zum nächsten Film 'Over the Hedge' zu sehen.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Madagascar
Genre Animation
Studio DreamWorks Animation
Verleih Universal
Laufzeit ca. 82 Minuten
FSK unbeschränkt
Regie Eric Darnell und Tom McGrath
Stimmen (eng.) Ben Stiller, Chris Rocks, Jada Pinkett Smith, David Schwimmer,
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Türkisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch
Anzahl Discs 2
Verpackung Amarayhülle in Pappschuber

© rezensiert von Adrian Spring am 07.12.05

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