The L-Word
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Kritik
Und 'The L-Word' geht in eine neue Runde. Nachdem nun bereits die sechste Staffel genehmigt wurde, ist dem Erfolg wohl kaum noch einen Stein in den Weg zu setzen. Publikum hat die umstrittene Serie ja auch jede Menge - und nicht nur Lesben. Ironischerweise wurde gerade von diesen anfänglich 'The L-Word' sehr scharf kritisiert. Es sei eine gefakte Welt, es zeige die Homosexuellen nicht so wie sie wirklich sind und in der Tat; bisher sah man nur so genannte Lippenstift-Lesben. In der dritten Staffel wird in punkto dessen jedoch einiges auf den Kopf gestellt. Mit dem Charakter von Moira, gespielt von Daniela Sea, tritt erstmals eine (baldige) Transexuelle ins Geschehen und versetzt 'The L-Word' schlagartig einen Echtheitsstempel. Nun ist es nicht länger nur L.A.-Schickimicki, sondern greift regelrecht in die Realität ein und verlangt der Schauspielerin Sea einiges an Authentität ab.
Zudem kommt mit Angus, ein liebenswerter, heterosexueller Mitgenosse hinzu und mit Billie eine flippige, freilebende Partysau, der sowohl auf Männer als auch auf Frauen steht. Auch gibt es ein Wiedersehen mit dem Publikumsliebling Lara aus der ersten Staffel. Das Augenmerkt fällt mit der dritten Staffel aber nun definitiv nicht mehr auf Jenny. Letztere galt seit Anfang der Serie als klare Titelheldin und der Plot drehte sich quasi nur um sie. In der zweiten Staffel fiel das Augenmerk mehr auf Bette und Tina und ihre Schwangerschaft. Nun, in der dritten Staffel laufen viele Geschichten parallel zueinander. Das Ganze beginnt mit Alice's schwerer Trennung zu Dana, nachdem nun Lara wieder in ihr Leben eingetreten ist. Dann das komplexe Mutter-Kind-Drama zwischen Tina, Bette und Angelica. Auch ein grosses Thema ist die Einführung von Shane in Carmens Familie und auch Kit, Bettes Schwester, bekommt mit Angus ihr erste "eigene" Story.
Von der vermeintlichen Protagonistin Jenny ist nicht mehr viel zu hören. Zu Beginn der Staffel kriegt sie schon bald einmal das, worauf sie sehr lange gewartet hatte und verabschiedet sich sozusagen vom Hauptplot. Ihre neue Freundin Moira rückt somit immer mehr in den Mittelpunkt und wird sozusagen mit Shane zusammen zur auffälligsten Person dieser Staffel. Fans müssen sich ein wenig umgewöhnen, werden aber bestimmt nach der zehnten Folge überhaupt nichts bereuen. Für Zuschauer welche die Serie (noch) nicht kennen, werden beim Schauen der dritten Staffel sehr viel Mühe haben, sich in der grossen Welt von 'The L-Word' zurecht zu finden. Auch wird den hart gesottenen ans Herz gelegt, noch einmal die zweite Staffel zur Hand zu nehmen und die Zusammenfassung der ersten Staffel zu schauen (eine Zusammenfassung der zweiten Staffel ist auf dieser DVD enthalten). So ist es ein wenig einfacher, sich wieder Namen und Gesichter in Erinnerung zu rufen. Denn in 'The L-Word' laufen in der dritten Staffel etwa sechs bis sieben Geschichten parallel in einer Folge zusammen. Da ist es hilfreich, die Vorgeschichten und Macken der Darsteller zu kennen und macht diese prall gefüllte, emotional berührende Staffel zu einem für Fans nicht zu verpassenden Erlebnis.
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Die DVD
Bild Das Bild hebt sich, wie so oft bei den heutigen neuartigen Serien, vom üblichen TV-Niveau ab und erreicht Kinoqualität. Es wird viel mit Filtern gearbeitet, die das Bild jeweils zur aktuellen Stimmung passend ins richtige Licht rücken. Auch die Schärfe kann überzeugen, wirkt aber durch die vielen Effekte etwas geschwächt im Hintergrund. Die Farben und der Kontrast sind aber sehr angenehm. |
Sound Der Ton ist in deutschen Spur immer noch nur im Stereoformat vorhanden. Schade. Denn die gute Musik würde sich über einen füllenden Raumklang viel besser zur Geltung bringen. Nichtsdestotrotz wirkt das Geschehen sehr dynamisch ausgelegt und die Dialoge sind ebenfalls sehr gut und deutlich zu verstehen. Immerhin wird die Originalspur im Dolby Digital 5.1-Format präsentiert. |
Extras
- 'Auf Wiedersehen Dana'
- Dokumentation: 'Die L-Welt'
- Die 'Love und Pride' Juwelen-Kollektion
- Fotogalerie
- Biographien
![]() Screenshot des DVD-Hauptmenüs |
Die Extras präsentieren sich in ähnlichem Ausmass wie bereits bei den Vorgänger-Staffeln. Das Featurette 'Auf Wiedersehen Dana' wirkt schon ein bisschen zu sehr spoilerhaft und allen Fans sei gehofft, dass diese mit voller Elan die Episoden schauen werden, bevor sie auf dieses viel verratende Extra treffen. Die Dokumentation 'Die L-Welt' spricht auf den Hype der Serie an und ist mit vielen interessanten Infos gespickt. Gut, auf Fotogalerie und Biographien hätte man zwar getrost verzichten können, doch bringt die 'Love and Pride' Juwelen-Kollektion noch etwas exotisches her.
DVD Übersicht | |
Filminformationen | |
Originaltitel | The L-Word |
Produktionsjahr | 2004 |
Genre | Dramaserie |
Studio | Showtime |
Verleih | 20th Century Fox Home Entertainment |
Laufzeit | ca. 534 Minuten |
FSK | ab 16 Jahren |
Created By | Ilene Chaiken |
Darsteller | Jennifer Beals, Leisha Hailey, Laurel Holloman, Mia Kirshner, Katherine Moennig |
Technische Details | |
Bild | 16:9 (1.78:1) |
Ton | Deutsch: Dolby Digital 2.0 Englisch: Dolby Digital 5.1 |
Untertitel | Deutsch, Englisch, Spanisch |
Anzahl Discs | 4 |
Verpackung | Digipack |
© rezensiert von Philipp Fankhauser am 05.08.08
© Bilder, DVD-Screenshots, 20th Century Fox Home Entertainment