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Inhalt |
Gefängniswärterin Eva (Sidse Babett Knudsen) glaubt an das Gute im Menschen. Stets hat sie ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Häftlinge, gibt Schwerverbrechern sogar Yoga-Kurse, um der Enge ihrer Zellen zu entkommen. Als jedoch der Straftäter Mikkel (Sebastian Bull) in ihre Haftanstalt überstellt wird, steht Evas progressive Weltanschauung vor einer Zerreissprobe, denn die beiden verbindet eine gewaltsame Vergangenheit. Unter einem Vorwand lässt sie sich zu ihm in den Hochsicherheitstrakt versetzen. Hier entspinnt sich ein perfides Machtspiel - mit dem tiefen Wunsch nach Vergeltung. |
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Originaltitel |
Vogter |
Produktionsjahr |
2024 |
Genre |
Drama |
Laufzeit |
ca. 99 Minuten |
Altersfreigabe |
ab 16 Jahren |
Regie |
Gustav Möller |
Darsteller |
Sidse Babett Knudsen, Sebastian Bull, Dar Salim, Marina Bouras, Olaf Johannessen |
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Kritik |
"Macht und Ohnmacht", "Schuld und Vergeltung", "Grenzen der Moral". Das sind die Eckpfeiler von 'Die Wärterin', dem neuesten Werk von Regisseur und Autor Gustav Möller. Nach 'The Guilty' von 2018 ist es erst der zweite Spielfilm des schwedischen Filmemachers. Sein hoch gelobter Debütfilm dominierte durch ein schlichtes Konzept mit einem maximalen Effekt. Der Film spielte fast ausschliesslich in einer Notrufzentrale - mit einem einzigen Protagonisten. Das ist in 'Die Wärterin' ähnlich. Durch das 4:3-Bildformat wird eine klaustrophobische, beengte Stimmung erzeugt. Die engen Gänge, fensterlosen Korridore und geschlossenen Türen vermitteln ein Gefühl der Bedrohung und des Eingesperrtseins. Bildsprache, Sound und Raumgestaltung arbeiten dadurch wirklich gut zusammen und erzeugen eine beklemmende Spannung. Auch Sidse Babett Knudsen als Protagonistin Eva macht alles richtig: Ihre Figur ist komplex, nicht eindimensional böse oder streng, sondern jemand mit innerer Zerrissenheit, Schuldgefühlen und dem Wunsch nach Kontrolle. Einzig in punkto Glaubwürdigkeit schwächelt der Film: Einige der Entwicklungen im zweiten Drittel sind in ihrer Logik etwas fragwürdig. Auch sind viele Wendungen vorhersehbar und für einen "Rachethriller" fehlt dem Film einfach eine gewisse konzeptionelle Tiefe: Viele Themen wie Schuld, Rache, Moral und Vergebung werden zwar angeschnitten, aber nicht so verpackt, dass sie die Story tragen würden. Eindrucksvolles Gefängnis-Drama, welches mit minimalen Mitteln intensive Atmosphäre schafft! |
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© rezensiert von Philipp Fankhauser am 23.09.25
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