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Rain Man



Release:
10. August 2004

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Kurzkritik:
Dustin Hoffman erhielt für seine überzeugende Mimik einen Academy Award. Im Hintergrund des Filmes wurde sogar von Cruise und Hoffman Aufklärungsarbeit für Millionen behinderter Menschen geleistet. Diese erfolgreiche Aktionen beweisen indirekt auch, dass sich das realistische, klischeelose Filmkonzept effizient durchsetzen konnte.







Inhaltsangabe

Der Autohändler-Yuppie Charlie Babbit erfährt nach dem Tod des ungeliebten Vaters von der Existenz eines Bruders namens Raymond, der als Alleinerbe des Familienvermögens eingesetzt wurde. Raymond ist Autist und lebt in einem Heim für Behinderte. Mit dem Plan, seinen Erbteil von den Anwälten zu erpressen, entführt Charlie den Bruder und flüchtet mit ihm auf dem Highway durch die Staaten. Auf Reisen lernt er den ungleichen Bruder lieben und will sich schließlich nicht mehr von ihm trennen. Ärzte, Anwälte und Raymonds Entscheidungsunfähigkeit überzeugen ihn eines Besseren.



Kritik

Charlie und Raymond Babbitt. Mit diesen beiden bahnbrechenden Charakteren, schuf Regisseur Barry Lavinson ein unglaublich deutliches Bild einer in vielen Kreisen unbekannten Krankheit. Raymond ist seit seiner Kindheit Autist. Dieser sogenannte frühkindliche Autismus veranlasste den Vater der beiden Brüder dazu seinen Erstgeborenen in ein Heim zu geben, wodurch Charlie nie in seiner Kindheit mit der Tatsache, dass er einen Bruder hat, konfrontiert wurde.
An sich ist dieser grundlegende Plot unfreiwillig realistisch, denn es kam nicht selten vor, das autistische Kinder von ihrer Familie weggeben wurden, da eine intensive Betreuung und Fürsorge für diese Art erkrankte Kinder unglaublich schwerfälligen Charakter besitzt. Autismus meint nämlich eine tiefgreifende Beziehungs- und Kommunikationsstörung. So können Autisten nicht richtig auf die Aussagen anderer Menschen reagieren. Sie sind zwar vielfach hochintelligent, neigen aber zu druckschwachem lernen und sehr knapper Auffassungsgabe hinsichtlich sozialer Interkommunikation.

Sich in einen solchen Probanden hineinzufühlen ist für einen geistig völlig gesunden Menschen im Grunde absolut unmöglich. Dies ist ein Grund, weshalb man Dustin Hoffman's Darstellung von Raymond als absolut phänomenal bezeichnen darf. Auch Tom Cruise darf sich in 'Rain Main' noch in einer seiner stärksten Rollen präsentieren. Selbstgefälliger, rücksichtsloser und oberflächiger könnte ein Geschäftsmann wie Charlie Babbitt nicht mehr sein. Vor allem durch diese stark-präsente Leistung, merkt man noch besser wie sehr sich der Prolet bis gegen Ende des Filmes wandelt. Beide Figuren sind im Grunde absolut klischeefrei, und wirken daher unverkennbar realistisch. Small Talk, Dialoge und Reaktionen scheinen, als wären sie aus einer italienischen Realismus Dogma heraus entstanden.
Lavinson bleibt mit seiner Gesellschaftskritik nicht hinten an. Indirekt merkt man auch eine kaum wertende Selbstgefälligkeit, die zwar ein Stück weit Handeln und Reagieren rechtfertigen sollen, nie aber konventionell wirkt. Seine Mühe lohnt sich, denn 'Rain Man' gilt bis heute als Portraitfilm des Autismus ohne dass jemals Oxymorone entstanden sind. Ein Höhepunkt der 80er Jahre, in Film, Moral, Emotion ebenso wie im Schauspiel.

Die DVD
Bild
Die Gold-Edition wurde hinsichtlich der 99er Version ziemlich hübsch aufgewertet. Das Bild wurde offensichtlich digital etwas nachgeschärft, bietet aber immer noch viele weiche Stellen und eine nicht ganz angemessene Bildschärfe. Die Farben sind weiterhin durchwährend annehmbar, während die Detailschärfe in dunklen Einstellungen hinsichtlich des Kontrastes ein bisschen stärker hätten sein dürfen. Alles in allem hätte man mehr aus dem angestaubten Master herausholen können, wenn man sich mehr Mühe gemacht hätte.
Sound
Die DVD erhält die drei Tonspuren Englisch, Deutsch und Spanisch wobei für die deutsche zusätzlich ein Upmix angefertigt worden ist. Das meiste kommt dem Alter entsprechend zwar noch immer aus der Front, wird aber klar verständlich gespielt und äusserst stabil verteilt.

Extras
- Audiokommentare mit Regisseur Barry Levinson
- Dokumentation: 'Rain Mans Reise'
- Dokumentation: 'Licht ins Dunkel: Ein Blick auf die Geheimnisse des Autismus'
- Original-Featurette
- Nicht verwendete Szenen
- Kinotrailer
- Fotogalerie

Obwohl 'Rain Man' extra in einer Gold Edition von MGM neu aufgesetzt wurde, fallen die Bonus Features relativ spärlich aus. So haben die zwei Specials plus ein Audiokommentar von Regisseur Barry Lavinson und der einen Deleted Scene sogar auf einer einzigen DVD zusammen mit dem Hauptfilm Platz.
Die beiden Dokumentationen 'Rain Mans Reise' und 'Licht ins Dunkel: Ein Blick auf die Geheimnisse des Autismus' sind zwar besonders interessant, umfassen allerdings nur knapp 20 Minuten Laufzeit. Schade eigentlich, denn ein Film, der vor allem geisteswissenschaftlich besonders viel Tiefe besitzt, hätte auch entsprechend informativ bepackt werden dürfen.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Rain Man
Genre Drama / Komödie
Studio MGM
Verleih MGM Home Entertainment
Laufzeit ca. 128 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Barry Lavinson
Darsteller Dustin Hoffman, Tom Cruise, Valeria Golino, Gerald R. Molen, Jack Murdock
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Spanisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Englisch, Deutsch, Spanisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Philipp Thalmann am 22.11.04

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