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Band of Brothers



Release:
24. März 2005

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Kurzkritik:
'Band of Brothers' überzeugt in erster Linie auf der filmtechnischen Seite. Inhaltlich bemüht sich der Film um Authentizität, scheitert aber stellenweise an einer, zu sehr auf Heldentum getrimmter Handlung.







Inhaltsangabe

Produziert wurde die zehnteilige Serie von Stevens Spielberg und Tom Hanks. Die Handlung beginnt in Amerika in den frühen 40er Jahren. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor treten die USA in den II. Weltkrieg ein, allerorts drängen junge Männer zu den Waffen. Mancher entscheidet sich für die frisch gegründeten Luftlandeeinheiten: Zwar ist das Risiko hier groß, doch lockt ein doppelt so hoher Sold wie anderswo. Nach einer harten Grundausbildung in Georgia geht es an die europäische Front, wo man sich in den folgenden Jahren unter Opfern und Entbehrungen von der Normandie bis ins Herz des Deutschen Reiches vorkämpft.



Kritik

Teil 1 - CURRAHEE:
Toccoa/Georgia, 1942. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen junger Soldaten beginnt mit der Ausbildung in einem brandneuen amerikanischen Militärregiment: den Fallschirmspringern. Lt. Sobel drillt die Easy Company mit harter Hand - und macht aus unbedarften Zivilisten die Elitesoldaten der Armee. Während des Trainings kommt es zu Rivalitäten zwischen dem bei den Rekruten verhassten Sobel und Lt. Winters, einem Nachwuchsoffizier, der sich den Respekt und die Bewunderung der Kompanie verdient.

Teil 2 - DER ERSTE TAG:
Am 6. Juni 1944 ("D-Day") starten Flugzeuge in England, überqueren den Kanal und setzen Tausende von Fallschirmspringern über Frankreich ab, wobei sie unter schweren Beschuss geraten. Keiner der Männer landet an der geplanten Stelle, viele verlieren bei der Landung ihre Waffen und Vorräte. Winters sammelt verstreute Soldaten ein, und sie versuchen, ihre Einheit zu finden. Später bekommt Winters den Befehl, eine befestigte deutsche Artilleriestellung anzugreifen. Das Unternehmen glückt zwar, doch Winters, jetzt Befehlshaber der Kompanie, verliert seinen ersten Mann.

Teil 3 - CARENTAN - BRENNPUNKT NORMANDIE:
Zwei Tage nach der Landung am D-Day soll die Easy Company die Stadt Carentan einnehmen. In der siegreichen Schlacht fallen etliche Kameraden. Soldat Blithe und andere gewöhnen sich nur sehr schwer an die Gefechtssituation. Nach 36 Tagen in der Normandie und etlichen schweren Kämpfen kehrt die Easy Company nach England zurück. Doch zum Feiern bleibt keine Zeit, denn schon trifft ein neuer Marschbefehl ein.

Teil 4 - DIE NEUEN
Wegen der schweren Verluste wird die Easy Company gerade noch rechtzeitig durch unerfahrene Fallschirmspringer aufgefüllt, um an der groß angelegten Landung im von Deutschen besetzten Holland teilnehmen zu können: Operation Market-Garden. In Eindhoven trifft die Easy Company auf keinen Widerstand, doch aus der Nachbarstadt werden sie und eine Einheit britischer Panzer von der deutschen Übermacht vertrieben - der Rückzug bringt viele Verluste. Der Plan der Alliierten, über Holland in Deutschland einzudringen und den Krieg noch vor Weihnachten zu beenden, ist damit gescheitert.

Teil 5 - KREUZUNGEN:
Winters befehligt ein riskantes Unternehmen auf einem holländischen Deich - der überwältigende Sieg bringt ihm die Beförderung zum Staabsoffizier des Battalions ein. Doch ihm behagt der neue Schreibtischposten nicht, und er macht sich wegen der Kommandeure der jetzt unter seinem Befehl stehenden drei Kompanien Sorge. Als er von einem Wochenendurlaub in Paris zurückkehrt, kommt die Nachricht, dass die Achsenmächte in den Ardennen durch die alliierten Linien brechen wollen. Die Easy Company wird als Frontverstärkung eingesetzt, doch sie ist völlig unzureichend auf die bittere Kälte und die kommenden Grabenkämpfe vorbereitet.

Teil 6 - BASTOGNE:
Tiefster Winter im Wald nahe der belgischen Stadt Bastogne: Verzweifelt halten die Männer der Easy Company allein die Stellung - ihre größten Feinde sind Hunger und Erfrierungen, denn sie haben keine Winterkleidung, kaum Vorräte und wenig Munition. Der erschöpfte Stabsarzt Eugene Roe ist völlig überfordert und sehr reizbar - erst die Freundschaft zu einer belgischen Krankenschwester gibt ihm Halt. Erbärmliche Weihnachten im Schützengraben. Die deutsche Armee fordert die Kapitulation, doch dann trifft die Nachricht mit General McAuliffes Antwort ein "Schwachsinn!".

Teil 7 - DURCHBRUCH:
Bei Bastogne hat die Easy Company den Deutschen standgehalten, doch jetzt müssen die erschöpften Soldaten die benachbarte Stadt Foy einnehmen. Im heftigen Granatfeuer werden etliche getötet und verwundet. Die Unfähigkeit ihres Kommandanten Lt. Dike macht alles nur noch schlimmer, doch Winters sind die Hände gebunden. Unter enormen Verlusten wird Foy von der Easy Company erobert.

Teil 8 - DER SPEZIALAUFTRAG:
Bei Haguenau im Elsass erreicht die Easy Company die deutsche Grenze. Laut Befehl soll ein Patrouille den Rhein überqueren und feindliche Gefangene machen. Lt. Jones meldet sich freiwillig - er hat gerade die berühmte Militärakademie in West Point absolviert und will sich unbedingt an der Front bewähren. Die Mission ist zwar erfolgreich, kostet aber einen weiteren Fallschirmspringer das Leben. Deswegen ignoriert Winters den Befehl, in der folgenden Nacht eine weitere Patrouille loszuschicken.

Teil 9 - WARUM WIR KÄMPFEN:
Endlich betritt die Easy Company deutschen Boden und trifft auf erstaunlich wenig Widerstand - so ergibt sich erstmals seit langer Zeit die Gelegenheit zum Ausruhen. Eine Patrouille entdeckt im nahen Wald ein verlassenes Nazi-Konzentrationslager voll ausgemergelter Gefangener. Die Bürger des Ortes behaupten unbegreiflicherweise, vom Lager nichts gewusst zu haben - die Leute würden dort angeblich nur zur Arbeit herangezogen. Da trifft die Nachricht ein, dass Hitler tot ist.

Teil 10 - KRIEGSENDE:
Die Easy Company marschiert im bayerischen Berchtesgaden ein, wo bis vor kurzem die Mächtigen des Dritten Reiches residierten. Der "Adlerhorst", Hitlers Festung auf dem Obersalzberg, wird besetzt. Die Männer müssen jetzt befürchten, dass sie zum Kriegsschauplatz im Pazifik abkommandiert werden, und sie vergleichen, wie viele "Punkte" sie gesammelt haben, die ihnen vielleicht die Heimreise einbringen. Doch die japanische Kapitulation beendet den Krieg, und wir erfahren, was die Männer der Easy Company nach ihrer Rückkehr in die Heimat erlebten.

Was 'Band of Brothers' von durchschnittlichen Kriegsfilmen abhebt, ist sein Anspruch auf kompromissloser Authentizität. Man erkennt, wie sich die Macher sichtlich Mühe gegeben haben, sich an historische Fakten zu halten. Ein besonderer Kunstgriff dabei sind die Interviews mit Kriegsveteranen, die vor jeder Episode gezeigt werden. Die emotionale Präsenz selbiger macht dem Zuschauer erst richtig bewusst, dass die Handlung nicht etwa der Feder eines Drehbuchautors entsprungen ist, sondern dass sich alles tatsächlich vor knapp 60 Jahren ereignet hat. Spielberg und Hanks versäumen es nicht, die Gräuel des Krieges in ihrer gesamten Bandbreite zu zeigen, wobei man zu Gute halten muss, dass auf simple Schwarzweiss-Malerei verzichtet wird und gerade die Deutschen nicht mehr dämonisiert werden, als nötig. Trotzdem bleibt 'Band of Brothers' bewusst einseitig. Der Fokus liegt auf der "Easy Company" und das Schicksal der einzelnen Soldaten. Dass einwenig Heldenpathos mitschwingt bleibt in vielen Fällen erträglich und verzeihlich. Der Blick durch die Soldatenaugen zeigt auch die emotionalen Komponenten der Kampfhandlungen. Der Höhepunkt diesbezüglich ist zweifellos die Episode "Bastogne", in der ein Sanitätssoldat mitten in einer umlagerten Stadt um das Überleben seiner Kameraden kämpft und in diesem Ausnahmezustand jede Morphiumspritze und jeden Verband einzeln zusammenkratzen muss. Trotz dieser persönlich- subjektiven Perspektive gibt es in 'Band of Brothers' kaum ausgearbeitete, individuelle Persönlichkeiten, stattdessen steht die Gesamtheit der Soldaten der Kompanie im Vordergrund. Filmtechnisch haben Spielberg und Hanks das Geschehen äusserst gelungen umgesetzt. In der Bildsprache übertrifft Spielberg seinen "Soldat James Ryan" um Längen, wobei auf dessen Effekthascherei weitgehend verzichtet wird.

Die DVD
Bild
Es muss erwähnt werden, dass gewisse "Mängel" wie Bildrauschen, mangelnder Kontrast oder Unschärfe von den Machern bewusst als Bildsprache verwendet wurden und nicht der DVD an sich anzukreiden ist. In "normalen" Szenen zeigt die DVD-Umsetzung insgesamt gute Bildeigenschaften auf.
Sound
Der Raumklang ist im wahrsten Sinne des Wortes bombastisch. Wenn einem die akustischen Kugeln um die Ohren fliegen und aus den Subwoofern Bombeneinschläge besonders erschütternd klingen, dann fühlt man sich mitten ins Kriegsgeschehen versetzt. Die Tonqualität ist daher deutlich über dem Fernsehfilmniveau und steht grossen Kinofilmen in Sachen Ton um nichts nach.

Extras
- Die Videotagebücher von Ron Livingstone
- Die Premiere in der Normandie; Fotogalerie; Jeep Spot
- Original-Dokumentation We Stand Alone Together: The Men Of Easy Company
- Original-Dokumentation The Making of Band of Brothers
- Who's Who: The Men of Easy Company

Besonders auffallend sind bei den Extras die beiden Dokumentationen, die zusammen mit einer Gesamtlänge von knapp zwei Stunden aufwarten und auch Inhaltlich viel Interessantes bieten. Der Rest der Extras ist ebenfalls sehr schön aufgemacht und stimmen auch vom Umfang her zufrieden.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Band of Brothers
Genre Kriegsfilm
Studio HBO
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 782 Minuten
FSK ab 16 Jahren
Regie Tom Hanks (u.a.)
Darsteller Damian Lewis, Donnie Wahlberg, Ron Livingston, Matthew Settle, Rick Warden
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.78:1)
Ton Englisch: Dolby Digital 5.1
Deutsch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Englisch, Deutsch
Anzahl Discs 6
Verpackung Tinbox

© rezensiert von Gavrilo Tanasic am 20.03.05

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