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Super Size Me



Release:
20. Januar 2005

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Kurzkritik:
Mutig, eklig, lustig und interessant! Das sind wohl die passendsten Adjektive um Morgan Spurlocks ’Super Size Me’ zu beschreiben. Eine gelungene Dokumentation, die gekonnt die Schattenseiten des Fast Foods erläutert und dem “Phänomen“ der schwergewichtigen Amerikaner auf den Grund geht. Die Infos hätten zwar auch in einer etwas kürzeren Lauflänge übermittelt werden können, aber nichts desto trotz verdiente ’Super Size Me’ redlich die Oscar-Nomination unter den Dokumentationen.







Inhaltsangabe

Morgan Spurlock geht in seiner Dokumentation ’Super Size Me’ der Frage nach, wieso denn überdurchschnittlich viele Amerikaner übergewichtig sind und was diese Tatsache mit den immer populärer werdenden Fast-Food-Ketten auf sich hat. Er reist durch das Land und interviewt diverse Ärzte, Ernährungsberater, Fast-Food-Kunden, Angestellte und Lehrer. Kernpunkt der Doku ist jedoch Spurlocks Selbstversuch: Dreissig Tage lang will er sich ausschliesslich von McDonalds-Produkten ernähren. Frühstück, Mittagessen und Abendessen. Die Menügrösse Super Size darf und muss er nur bestellen, wenn das Personal sie ihm anbietet. Dieser unheimlichen Masse an Fast-Food ist sich selbst Spurlock nicht gewohnt, dies zeigt sich auch an den fatalen Folgen: Übergewicht, Depressionen, erdrückenden Herzschmerzen und sinkender sexueller Lust. In den letzten Tagen seines Experiments raten ihm Ärzte die Fortführung dringendst ab, da seine Leberwerte drastisch den Bach runter gehen. Doch Spurlock will sein Experiment unbedingt bis zum Schluss nach seinen eigens aufgestellten Regeln durchführen.



Kritik

Eine umstrittene Produktion, besonders von Seiten McDonalds, die es jedoch trotzdem in die Kinos schaffte und überraschenderweise Massen begeistern konnte. Am Edinburgh International Film Festival, dem Full Frame Documentary Film Festival, dem Sundance Film Festival und bei den WGA Awards konnte Spurlock Preise einsammeln und fand so Bestätigung, für die Beliebtheit seines Werkes. Auch einen Golden Sattelite Award konnte er für sich beanspruchen. Aber mit einer Oscar-Nominierung hat weder Spurlock persönlich noch sonst wer gerechnet. ’Super Size Me’ wurde in der Kategorie ’Bester Dokumentarfilm’ nominiert. Obwohl es nicht ganz für den Award gereicht hat, zeigt allein die Nomination, dass Spurlocks Film ernst gemeint wird und einen subversiven Spass für jeden Interessierten bietet.

Mit einer Filmdauer von einhundert Minuten weist ’Super Size Me’ eine beachtliche Länge für einen Dokumentarfilm auf. Über eineinhalb Stunden mit Infos, Fakten und Behauptungen zugedröhnt zu werden ist bei Dokumentationen nie unanstrengend, weshalb die meisten auch nur zwischen fünfzig bis sechzig Minuten dauern. Es ist tatsächlich so, dass ’Super Size Me’ in den letzten Minuten ziemlich ermüdend wird. Schade. Hätte Spurlock die Infos seiner gelungenen Doku ein wenig zusammengestaucht, wäre schlussendlich bestimmt ein besseres Werk entstanden. Nichts desto trotz ist das Ganze gut gegliedert, wenn auch ein bisschen in die Länge gezogen und zeigt alle Facetten auf, die Amerikaner mit Fast Food verbinden. Erschreckend und eindrücklich ist auch das Kapitel, in dem Morgan Spurlock eine typisch amerikanische Junior High School besucht, die sich an den Mittagessen tatsächlich nur von Pommes, Schokoriegel und Energydrinks ernährt.

Obwohl viel Komik dabei ist, bleibt der Hintergrund von ’Super Size Me’ ernst gemeint und regt zum Denken an. Besonders als Jugendliche auf den Strasse New Yorks gefragt werden, wie oft sie einen Fast-Food-Laden besuchen. „Jeden Tag!“ war die begeisterte und sehr offensichtlich ehrliche Antwort der Jugendlichen. Kein Wunder dass beispielsweise in Texas jeder zweite Bewohner übergewichtig ist. Auch Sport ist ein Wesentliches Thema nebst der Ernährung. Der eigentlich sportliche Morgan Spurlock nahm sich auch diesem Thema an und fragte einen seiner Ärzte, was denn ein durchschnittlicher Amerikaner pro Tag läuft. Diesen Grenzwert überschritt er natürlich keineswegs und nahm stattdessen lieber das Auto. Sein zusätzliches Gewicht nach der dreissigtägigen McDonalds-“Diät“: Zwölf Kilo. Nach dem Betrachten dieser Dokumentation wird man sich bestimmt zweimal Überlegen ob man nun zu Mittag einen Cheeseburger mit Pommes oder einen frischen, grünen Salat essen will.

Die DVD
Bild
Das Bild an und für sich ist qualitativ gar nicht mal so schlecht. Die Schärfe verhält sich angenehm und auch Rauschen ist keines vorhanden. Nur wirken die Aufnahmen teils zu hektisch, was bei den benötigten Handkameras nicht unselten zu hässlichen Nachzieheffekten verleitet. Auch wirken leider die Farben in einigen Szenen etwas zu blass und in einigen Szenen zu knallig.
Sound
Das eingesetzte Dolby Digital 2.0-Format lädt leider nur zu einer geringen Räumlichkeit ein, die sehr dezent in der Musikuntermalung wahrzunehmen ist. Die Dialoge sind zwar gut zu verstehen, obwohl sich während der gesamten Filmlaufzeit ein leichtes Rauschen immer mehr oder weniger im Hintergrund befindet. Ein Ergebnis von Liveaufnahmen, die leider mit überhaupt keinen Filtern überarbeitet wurden.

Extras
- Trailer
- Geschnittene Szenen
- 3 Personen
- McDonald Projekt
- Chip Chop Restaurant
- Interview mit Eric Schlosser, Autor von ’A Fast Food Nation’
- Kleines Experiment

Rund eine Stunde Extras erwarten den Zuschauer auf dieser DVD. Das Highlight ist mit Sicherheit die Mini-Doku ’Kleines Experiment’. Hierbei besorgte sich Morgan Spurlock diverse McDonalds-Produkte, die er in Einmachgläser legte um deren “Verwesungsprozess“ zu beobachten – mit überraschenden Ergebnissen. Auf Audiokommentar und Making Of kann bei einer solchen Dokumentation getrost verzichtet werden.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Super Size Me
Genre Dokumentation
Studio Fortissimo Films
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 100 Minuten
FSK unbeschränkt
Regie Morgan Spurlock
Darsteller Morgan Spurlock, John Banzhaf, Bridget Bennett, Ron English, Jared Fogel
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.78:1)
Ton Englisch: Dolby Digital 2.0
Deutsch/Englisch: Dolby Digital 2.0
Französisch: Dolby Digital 2.0
Untertitel Deutsch, Französisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Philipp Fankhauser am 15.04.05

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