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Ray



Release:
9. Juni 2005

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Kurzkritik:
Jamie Foxx als Ray Charles zu sehen ist eine wahre Offenbarung. Diese Rolle hat ihn in die Top-Liga Hollywoods katapultiert. Aber auch sonst vermag 'Ray' dank der superben Musik und der echt wirkenden Erzählung zu überzeugen - trotz Überlänge. Apropos: Auf der DVD findet man die englische Version optional in einer 25 Minuten verlängerten Version vor. Und auch sonst wird die Disc der Musiklegende gerecht.







Inhaltsangabe

In seinen Kindertagen erblindet der Afroamerikaner Ray Charles. Seine Mutter (Sharon Warren) trimmt ihn zur Selbstständigkeit, weshalb er Jahre später als erwachsener Mann (Jamie Foxx) ohne Probleme mit seiner Blindheit umgehen kann. Das in der Kindheit erlernte Klavierspielen baut er trotz seiner Behinderung stetig aus und schon bald wird er Mitglied einer Band und findet in Della Bea (Kerry Washington) eine führsorgliche Ehefrau. Als Ray zum Star avanciert, zeigt sich aber länger je mehr die Kehrseite der Medaille des Erfolgs: Er geht mit seinen Sängerinnen Marie Ann (Aunjanue Ellis) und Margie (Regina King) fremd, wird drogensüchtig und muss um die Liebe seiner Frau kämpfen...



Kritik

Man könnte sich wahrscheinlich kein besseres Andenken an Ray Charles vorstellen als dieses: In diesem Film wird die gesamte Energie seines Lebens förmlich aufgesogen, angefangen bei der genialen Musik und aufgehört bei der authentischen Charakterisierung des Soul-Stars. Es gibt nur wenige Filmbiografien, die ähnlich gut gelungen sind, etwa 'What’s love got to do with it' mit Angela Bassett, die dort Tina Turner verkörpert. Doch 'Ray' geht mit seiner unglaublichen Mitreisskraft noch einen Schritt weiter. Da Rays Vorgeschichte mit seinem Erblinden einen entscheidenden Punkt in seiner Geschichte ausmacht, schwenkt der Film immer wieder zurück und erzählt in Rückblenden von der Kindheit des Mannes, dem Verlust seines Bruders und schliesslich dem tragischen Wendepunkt seines Lebens. Dies passt jeweils wie die Faust aufs Auge zu den vorangegangenen Szenen und gibt somit einen noch tieferen Einblick ins Leben der Musiklegende. Auch vertuscht der Film Rays Drogenproblem nicht, sondern gibt es authentisch wieder, genauso wie seine Befreiung von dem Stoff. Dadurch wird einem nicht nur das Portrait eines Stars, sondern vielmehr eines Menschen geliefert.

Ray Charles mit einem Schauspieler auf die Leinwand zu bringen war ein grosses Wagnis. Was, wenn er ihm nicht gerecht oder sein Spiel gekünstelt wirken würde? Sämtliche Befürchtungen stellten sich als unbegründet heraus, als man Jamie Foxx in der Rolle sah. Er spielt Ray nicht nur, er scheint es wirklich zu sein! Foxx überzeugt in sämtlichen Belangen und verdientermassen durfte er dieses Jahr den Oscar für den besten Hauptdarsteller nach Hause tragen. An seiner Seite glänzen die eher unbekannten Kerry Washington und Aunjanue Ellis als Rays Frau Della Bea sowie spätere Geliebte Margie. Etwas namhafter ist da Regina King, die Rays zweite Geliebte verkörpert. Wirklich jede noch so kleine Nebenrolle scheint ideal besetzt zu sein. Eine gefährliche Aussage bei einem Film mit wahrer Begebenheit, aber hier trifft sie tatsächlich zu.

Die Macher von 'Ray' haben so viel wie möglich aus dem Leben des Stars versucht in den Film hineinzupacken. Doch genau dies scheint das grosse Problem zu sein: Der Film ist einfach zu lange. In den Anfängen fällt dies noch nicht so drastisch auf und man freut sich über jede Musiknummer. Aber ab der Mitte fragt man sich, ob man hier und dort nicht die Schere hätte ansetzen sollen. Teils artet es fast in Langatmigkeit aus. Dennoch ist und bleibt 'Ray' eine stets mitreissende Filmbiografie, die mit ausgezeichneter Musik zu überzeugen weiss. Keiner kommt drum herum bei Nummern wie 'Hit the Road Jack' oder 'What’d I say' mitzuwippen. Schliesslich sind die meisten der verwendeten Songs Welthits geworden, die man auch heute noch rauf und runter hören kann. Somit bleibt abschliessend zu sagen, dass 'Ray' ein gelungener, mitreissender Film ist, der dem "Genius of Soul" mehr als gerecht wird.

Die DVD
Bild
Das Bild wird dem Film mit leuchtenden, herausstehenden Farben gerecht. Bei der Schärfe gibt es kleinere Defizite, die aber durch Raschfreiheit weitgehend kompensiert werden können. Alles in allem wird einem ein stimmiges Gesamtbild ohne grosse Negativpunkte geboten.
Sound
Zentraler Punkt des Filmes ist die Musik - und diese wird ideal ins Geschehen eingebettet. Die vielen Stücke erklingen in mitreissendem Surroundsound und gefallen ausserordentlich gut. Wenn gerade mal keine Musik erklingt, ist es im Rearbereich eher ruhig. Doch dies kommt so selten vor, dass es kaum stört.

Extras
- Optionale erweitere Filmfassung
- Audiokommentar von Regie
- Metamorphose
- Erinnerung an Ray
- 14 Geschnittene Szenen - Diverse Trailer

Lauflängenmässig gesehen gibt es nicht viel Bonusmaterial. Die 10minütige Doku über die Verwandlung von Jamie Foxx in Ray Charles ist die längste und interessanteste, zumal dort Foxx und Charles auch zum ersten Mal aufeinander treffen. Highlight ist dann auch die optionale ungeschnittene Fassung des Films, die 'Ray' um 25 Minuten erweitert. Diese enthalten gute Szenen, nur leider ist die Bild- und Tonqualität in diesen erheblich schlechter. Bei den weiteren Extras findet man auch eine Erinnerung an Ray Charles, der 2004 verstorben ist.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Ray
Genre Filmbiografie
Studio Universal Pictures
Verleih Universal
Laufzeit ca. 146 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Taylor Hackford
Darsteller Jamie Foxx, Kerry Washington, Clifton Powell, Harry Lennix, Richard Schiff, Regina King
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch
Anzahl Discs 2
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 22.06.05

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