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Hollywood Homicide



Release:
9. März 2004

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Kurzkritik:
Wieder ein missglückter Versuch aus dem Hause Hollywood mit viel Geld, Staraufgebot und (mehr oder weniger) innovativem Drehbuch eine ansatzweise attraktive Produktion zu bieten. Obwohl 'Entertainment' in diesem Film gross geschrieben wird, mag der Film selbst mit Actionreferenz Harrison Ford und Jungstar Josh Hartnett als ungleiches, aber sympathisches Team kaum unterhalten.







Inhaltsangabe

Joe Gavilan (Harrison Ford) ist ein mit allen Wasser gewaschener Cop in Hollywood, der zusammen mit seinem Partner, dem Greenhorn K.C. Calden (Josh Hartnett) immer dann gerufen wird, wenn es hinter der Fassade der Glitzermetropole zur Sache geht. Und dabei hat es Joe wahrhaftig nicht leicht: Um seine diversen Raten und Schulden zu begleichen, arbeitet er nebenbei als Immobilienmakler und versucht, dabei endlich den grossen Coup zu landen. Sein Partner K.C. jobbt währenddessen nebenher als Yogalehrer und träumt von einer Hollywood-Karriere als Schauspieler. Als sich in einem angesagten Club ein Mord an einer kompletten Rapformation ereignet, sehen beide Cops ihre Chance gekommen: Joe hofft, endlich einen Interessenten für ein besonders attraktives Haus zu finden und K.C. glaubt, hier die richtigen Leute zu treffen, die ihm bei seiner Schauspielerlaufbahn helfen können. So hetzen die beiden von einem Termin zum nächsten. Vom Hausbesichtigungstermin zur Autopsie, vom Verhör zum Yogaunterricht - immer auf der Spur potentieller Käufer, einflussreicher Agenten und möglicher Verdächtiger.



Kritik

Noch bevor sich Ron Shelton dem Screenplay und der äusserst einfallslosen Story von 'Bad Boys 2' zuwandte, widmete er seine ganze Energie (!) der Regie und dem Drehbuch von 'Hollywood Cops': Zwei LAPD Detektive untersuchen einen mehrfachen Mord an einer aufkommenden Rap-Gruppe und pflegen währenddessen ihren eigenen sozialen Nöten nachzugehen. Dies bewirkt den Anschein, dass die beiden Cops ihre Arbeit entweder nicht sonderlich ernst nehmen, oder aber totale Profis sind. Letzteres wird sich aber den ganzen Film über nicht bestätigen: Mehr oder weniger tollpatschig verfolgt das ungleiche Team Hartnett und Ford die bösen Geschäftsmanager aus dem Musikbusiness und stolpert dabei am laufenden Band in irrwitzige, abstruse Situationen aus welchen sie sich dann auf völlig unprofessionellem Wege wieder zu retten versuchen. Nach skeptischer Betrachtung fällt dem Zuschauer schon bald auf, dass das Polizisten-Duo trotz Ungleichheiten in Alter und Charakter eine spezielle Harmonie und Chemie verbindet. Beide Filmcharaktere bekamen dank souveräner, schauspielerischer Arbeit ein Stück weit Leben eingehaucht. Was Hartnett heute ist, war Ford zu 'American Grafitti' -Zeiten und von dem was Harrison Ford heute ist, darf Hartnett bis jetzt nur ansatzweise träumen. Wie zu erwarten funktioniert diese Balance trotz "ungleicher Harmonie" nicht durchwährend, weshalb Harnett's Filmfigur K.C. Calden auf Dauer auch weniger überzeugend wirkt. Nicht selten gibt es Gags und ironische Witze die von K.C. einfach nicht so rüberkommen, wie sie sollten. Hierzu sei erwähnt, dass von Ford solch kleine Ritzer viel eher wieder durch den amüsanten Charakter seines fortgeschrittenen Alters wettgemacht werden.

Neben den beiden 'Hollywood Cops' wäre dann ja eigentlich auch noch eine 'Story', die innert knapp zwei Stunden zu erzählen wäre, aber kaum irgendwie an Gewicht gewinnt. Der Begriff "Roter Faden" ist Shelton wohl total fremd und so schlittern Gavilan und Calden die meiste Zeit über Zufälle hinweg zu der "Rätsels-Lösung" die letztendlich aber keine Sau mehr interessieren wird. Dies führt dazu, dass die Rollen der Bösewichte eher zweitrangig wird und deren Präsenz einfach dazu da ist, um eine stupide Verfolgungsjagd rechtfertigen zu können, die nicht einmal den gewohnten Anteil an hollywood'scher Action für einen Film-Sadisten liefert. Besonders einfallslos wirkt die kurze Einführung von Caldens Vergangenheit: Um die Tiefe seiner Persönlichkeit ein bisschen weiter zu definieren, führt Shelton einen verfolgten Verdächtigen als ehemaligen Mörder von K.C.'s-Vater ein. Dass dieser dann auch von K.C. persönlich zur Strecke gebracht wird, ist erstens völlig vorhersehbar und sollte zweitens noch ein bisschen kitschigen Pathos in die gehirnlose Angelegenheit hineinbringen.

Obwohl 'Hollywood Cops' mit seinem Auftreten der charismatischen Police-Action-Komödien der 80er Jahre nahe kommt, mag er doch nie wirklich mitreissend unterhalten. Wie Harrison Ford, ist auch irgendwie Ron Sheltons Regie-Arbeit in die Jahre gekommen: Beinahe übertrieben ziehen sich einige Szenen in die Länge (z.B. als Calden mühsam einen Zeugen in einem Wohngebiet zu fangen versucht), die im Actionfilm typische schnellen Schnittfolgen bleiben oftmals aus, weshalb sich die erzielte 'Gelassenheit' des Filmes vielmehr als ungewollte 'Langeweile' definieren lässt. Weniger avantgardistisch wirken auch die kaum erläuterten Szenenwechsel die auf die eher wahllosen Nebenstränge der Story zurückzuführen sind. Zu Beginn wird eine Rap-Gruppe erschossen, über die man eigentlich den ganzen Film über nichts näheres erfahren wird, ebenso gibt es Tote in Schiessereien und Personen die sich in den Film hineinfügen, die Shelton wohl als Selbstverständlichkeit betrachtete, dem Zuschauer aber viel eher verwirrend eine komplexe Geschichte zu erzählen versuchen, die überhaupt keine solche ist.

Die DVD
Bild
Die DVD bietet eine wirklich gelungene Bildpräsenz: dauerhafte Bildruhe, kein Rauschen und ein absolut angemessen-abgestimmter Kontrastumfang. Die Farbpalette wird vollends ausgenutzt und nur wenige Ausbleichungen sind bemerkbar. Selbst die ab und zu eintretenden Aufweichungen und schwachen Unschärfen trüben den visuellen Gesamteindruck von 'Hollywood Cops' kaum merklich.
Sound
Wie üblich finden sich auf der DVD die beiden Tonspuren Englisch und Deutsch. Eine gelungene Synchronisation ist bei solch einem Staraufgebot vorrausgesetzt, was auch etwaige Fehler bei der Lokalisierung ausschliesst. Die Tonkulisse ist grundsätzlich angenehmen, vor allem auf Dialoge und Musik fixiert und nie zu laut. Allerdings wird dies wohl kaum die heimischen Soundsysteme ausnutzen können.

Extras
- Filmkommentar Regisseur
- Doku: Ex L.A.P.D.-Mitglieder berichten
- Doku: Hollywood Cops – Vertrauliche Akten
- Doku: Making Of
- Filmografien: Schauspieler, Regisseur, Autoren
- Verschiedene Trailer


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Hollywood Homicide
Genre Actionkomödie
Studio Revolution Studios, Columbia Tristar
Verleih Columbia Tristar Home Entertainment
Laufzeit ca. 111 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Ron Shelton
Darsteller Harrison Ford, Josh Hartnett, Lena Olin, Bruce Greenwood, Isaiah Washington
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.35:1)
Ton Englisch: Dolby Digital 5.1
Deutsch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Türkisch
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Philipp Thalmann am 05.07.04

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