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Tim Burton’s Corpse Bride



Release:
10. März 2006

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Kurzkritik:
Tim Burton ist - einmal mehr - ein tolles Stück Film gelungen, das zwar mit seinem Stil stark an 'Nightmare before Christmas' erinnert, doch auf eigenständiger Basis prächtig unterhalten kann. 'Corpse Bride' ist ein wahres Trickwunder! Und dazu gibt es eine schön gemachte, mit guter Technik und interessanten Features gespickte DVD.







Inhaltsangabe

In einem finsteren Städtchen zur gregorianischen Zeit soll der introvertierte Victor Van Dort mit einer Unbekannten verheiratet werden, der ebenfalls schüchternen Victoria. Zur Missgunst seiner sowie ihrer Eltern hat Victor aber so seine Mühe mit dem Ehegelübde und lässt die Hochzeitsprobe zu einer einzigen Katastrophe verkommen. Deshalb zieht er sich in den Wald zurück und übt seinen Text an einem Gestrüpp, an welches er auch gleich den Ring als Probe dran steckt. Doch Victor muss erkennen, dass dies gar kein Baum ist: Plötzlich steigt aus dem Boden eine tote, blauangeloffene Braut mit seinem Ring am Finger heraus - und sie denkt, sie sei seine Frau. Die Verstorbene mit dem Namen Emily nimmt Victor mit in die farbenfrohe Totenwelt, wo der frischgebackene Bräutigam vom tragischen Schicksal der Leichenbraut erfährt...



Kritik

Mit ‚Nightmare before Christmas’ erschuf Tim Burton vor einigen Jahren die wohl toteste Weihnachtsgeschichte aller Zeiten. Und es ist bekannt, dass der gute Herr Burton ein Flair für abgefahrene Storys ('Big Fish'), insbesondere im Horror-Genre ('Sleepy Hollow'), hat. Ausserdem dürfte ersichtlich sein, dass sein Lieblingsschauspieler Johnny Depp ist, nachdem sie für unzählige Filme zusammengearbeitet haben. Was liegt da also näher als ein weiterer Animationsstreich im Gruselbereich mitsamt Johnny Depp? Das hat sich Burton wohl auch gedacht und herausgekommen ist 'Corpse Bride', ein klassischer Stop-Motion-Animationsfilm wie 'Nightmare before Christmas'. Doch zwischen den beiden Filmen liegen im künstlerischen Aspekt Welten. Mit ausgeklügelter Technik lassen die Macher perfekte Gestiken, Gesichtsausdrücke und Bewegungen zum Leben erwecken. Im Gegensatz zu 'Wallace & Gromit' wurde nicht mit Plastilin gearbeitet, sondern mit aufwändigen Mini-Gerüsten, die mit einem Kunststoff überzogen wurden. Von daher sieht man den Figuren auch nicht gleich an, dass sie Modelle sind. In gewissen Einstellungen wirken sie vielmehr wie CGI-Charaktere.

Eben durch diese fabulöse Mimik und Gestik werden die Figuren richtig realistisch, so weit es in ihrer skurrilen Art und Weise geht. Und mit dem genialen Voicecast im englischen Original wird sämtlichen Charakteren Leben eingehaucht - selbst den toten! Star ist natürlich Johnny Depp als Victor mit einer einfühlsamen, äusserst passenden Stimme. Doch die Show wird ihm von seinem Co-Star Helena Bonham Carter, die auch im 'Wallace & Gromit'-Film zu hören ist, gestohlen. Ihre Ausdrucksweise ist perfekt und man fühlt richtig mit dieser Braut der etwas anderen Art mit. Doch Tim Burton wäre nicht Tim Burton wenn er nicht noch mehr bekannte Stimmen für sein Werk gewonnen hätte: In weiteren, kleineren Rollen sind Emily Watson, Christopher Lee, Albert Finney, Tracey Ullman sowie Joanna Lumley zu hören.

Wie schon 'Nightmare before Christmas' ist auch 'Corpse Bride' im Grunde ein Musical. Die Songs dazu (sowie den fantastischen Score) schrieb Danny Elfman. Mit viel Ironie und Humor werden die Lieder in die Story eingebunden und erzählen somit einen Teil der Geschichte. Insbesondere beim Titel 'Corpse Bride' ist dies der Fall, der gleich von Danny Elfman persönlich zum Besten gegeben wird. Zusammen mit der originellen Story der toten Braut, die auf der Suche nach ihrer wahren Liebe ist, dem exzellenten Voicecast sowie dem "verkehrten Weltbild" (die Welt der Menschen wird trist und grau, jene der Toten farbig und frisch gezeichnet) ergibt dies den unvergleichlichen Look eines waschechten Tim Burton Films, den man sich nur zu gerne mehrere Male ansieht. Zwar ging dem Streifen der Oscar für den besten Animationsfilm durch die Lappen, doch verstecken muss er sich vor der Konkurrenz keinesfalls. Nicht einmal vor 'Nightmare before Christmas'.

Die DVD
Bild
Der Film kommt mit einer aussergewöhnlich hohen Bildschärfe daher. Verschmutzungen oder Rauschen sucht man vergeblich, der Kontrast ist ausgewogen und die Farben - je nach lebendem oder toten Reich - karg gesägt beziehungsweise bunt wie im Bilderbuch.
Sound
Schon von den ersten Filmminuten an erzeugt 'Corpse Bride' mit der Mixtur aus Musik, Effekten und Geräuschen eine klanglich hochqualitative Surroundumgebung. Zwar lässt der Einsatz der Rears zwischenzeitlich etwas nach, doch die Qualität des Klangs ist brillant und überrascht mit dynamischen Höhen und Tiefenwiedergaben.

Extras
- Zwischen den Welten
- Danny Elfmans Interpretation der zwei Welten
- Die Animatoren
- Tim Burton: Hell vs. Dunkel
- Stimmen aus der Unterwelt
- Wie die Puppen zum Leben erweckt wurden
- Die Stimmen der Puppen
- Produktionsfotos
- Trailer
- Score-Track

Wer mehr über die Welt von 'Corpse Bride' erfahren will, wird auf der DVD fündig. In ausführlichen Dokumentationen werden die Unterschiede zwischen der lebenden und toten Welt geschildert, Danny Elfmans Einfluss auf die Musik sowie das beachtliche Handwerk der Animatoren. Gleich zwei Specials beschäftigen sich mit dem Voicecast, wobei eines davon das fertige Produkt kombiniert mit den Tonaufnahmen zeigt. Hinzu kommen eine schön animierte Fotogalerie, der Trailer sowie eine Audiospur, die nur die Musik enthält.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel Tim Burton’s Corpse Bride
Genre Stop-Motion-Animation
Studio Warner Bros. Pictures
Verleih Warner Home Video
Laufzeit ca. 74 Minuten
FSK ab 6 Jahren
Regie Tim Burton und Mike Johnson
Stimmen (eng.) Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Christopher Lee, Emily Watson, Albert Finney
 
Technische Details
Bild 16:9 (1.85:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1 EX
Englisch: Dolby Digital 5.1 EX
Untertitel Deutsch, Englisch, Arabisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Isländisch, Schwedisch, Griechisch, Holländisch, Portugiesisch, Deutsch & Englisch für Hörgeschädigte
Anzahl Discs 1
Verpackung Amarayhülle

© rezensiert von Adrian Spring am 09.03.06

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