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King Kong



Release:
6. April 2006
4. April 2006

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Kurzkritik:
'King Kong' im Jahre 2006 ist ein gigantisches Spektakel mit viel Gefühl, tollen Effekten und ein paar Längen. Peter Jackson ist auf jeden Fall ein Film gelungen, der seinem Original mehr als nur ebenbürtig ist. Auch die DVD kann sich sehen lassen: Technisch ist das Werk sehr gut, die Extras informieren jedoch nur bedingt. Wann wohl eine Extended Fassung folgt?







Inhaltsangabe

New York in den 30ern Jahren: Der ehrgeizige Filmregisseur Carl Denham (Jack Black) will für seinen neusten Film auf eine noch nicht erforschte Insel, Skull Island, reisen, um vor frischer Kulisse einen Kassenschlager zu drehen. Die Geldgebenden können sich für diese Idee nur wenig begeistern, weshalb Denham ohne deren Erlaubnis den Trip organisiert: Die leicht naive Theaterschauspielerin Ann Darrow (Naomi Watts) wird seine Hauptdarstellerin und Autor Jack Driscoll (Adrien Brody) fährt mehr oder weniger freiwillig mit. Schon der Weg zur Insel birgt viele Gefahren, doch erst Skull Island selbst offenbart das Unglaubliche: Neben gewaltlüsternen Ureinwohnern haust der riesige Gorilla Kong in den Wäldern, der sich Hals über Kopf in Ann verliebt. Anstatt sich um die Aktrice zu sorgen wittert Denham mit dem Affen allerdings das grosse Geld…



Kritik

Jeder kennt King Kong. Egal ob man einen seiner Filme gesehen oder einfach nur den Inbegriff des Riesenaffen vernommen hat - jeder hat schon von ihm gehört. Bei 'Herr der Ringe'-Regisseur Peter Jackson hat der Gorilla schon in Jugendjahren Spuren hinterlassen. Der ursprüngliche Film 'King Kong und die weisse Frau' hat dem Neuseeländer die Filmbranche schmackhaft gemacht. So sehr, dass er nach seinem Megaerfolg der 'Ringe'-Trilogie von Universal die künstlerische Freiheit für ein Remake von 'King Kong' erhalten hat. Dauerte das Original gerade Mal 90 Minuten, hat Jackson seine Neuauflage zu einem dreistündigen Megaspektakel aufgedonnert. Lohn der Mühe: Drei Oscars, inklusive für die visuellen Effekte. Und diese übertrumpfen die Werke von Weta und ihren früheren Zusammenarbeiten mit Jackson nochmals. Glanzstück ist natürlich der Riesenaffe selbst, für den wie bei Gollum Andy Serkis als Bewegungsmodel Pate stand. Noch nie zuvor in der Geschichte des Kinos hat man eine solch realistisch wirkende digitale Figur auf der Leinwand gesehen. Die Sympathien für Kong sind enorm und manch einer wird beim tragischen Finale ein Tränchen für das "Monster" verdrücken.

Was aber nützt ein toll animierter Affe, wenn seine Mit- und Gegenspieler nicht glaubhaft sind? Aus diesem Grund hat Peter Jackson ein paar bekannte Darsteller zusammengetrommelt: Naomi Watts wird in 'King Kong' zur Scream-Queen und ihre Gefühle für den Gorilla scheinen tatsächlich echt zu sein. Denham-Akteur Jack Black ist einfach nur herrlich komisch mit seine Kommentaren und seiner Mimik. Etwas gelangweilt scheint aber Adrien Brody. Ann würde sich wohl eher für den charaktervolleren Kong als für den Autor entscheiden. In weiteren Rollen sind Thomas Kretschmann, Colin Hanks, Jamie Bell sowie Andy Serkis als Schiffskoch zu sehen.

In erster Linie ist 'King Kong' natürlich ein Actionfilm: Es wird mit allen Mitteln geschossen oder im Falle Kongs mit Dinosauriern herumgekämpft. Oder die Figuren haben mit ekligen Glibbermonstern zu tun. Einige dieser Sequenzen sind erheblich zu lange geraten und hätten kurzweiliger ausfallen dürfen. Gleiches gilt für den etwas langen Einstieg des Films. Es dauert nämlich eine satte Stunde bis die Schiffspassagiere auf Skull Island ankommen und dann eine weitere Viertelstunde bis Kong seinen ersten Auftritt geniesst. Doch von da an offenbart sich das wahre Genre des Films: Liebe. Obwohl es für den einen oder anderen ungläubig klingen mag, ist 'King Kong' eine waschechte Romanze - und dann noch die beste des vergangen Jahres. Klar, eine Frau die Gefühle für einen beschützerischen Riesenaffen hegt, mag absurd sein. Aber dank Jacksons grandioser Inszenierung zweifelt der Zuschauer keine Hundertstelsekunde an der Glaubwürdigkeit der Romanze. Wenn sich die beiden anschauen und die Kamera teilweise mehrere Sekunden einfach an ihnen haften bleibt, bebt das Audienzherz.

Diese Liebe findet bekanntlich ihr Ende in New York, das mit aufwändigen Kulissen im 30er Jahre Stil erbaut wurde. Auf jeden Fall sind die Szenen im Big Apple der Höhepunkt des Films. Wenn Ann Kong auf der Strasse in ihrem weissen Kleid begegnet und dazu der geniale Soundtrack von James Newton Howard (der übrigens auch ein eingängiges Theme komponiert hat) gespielt wird, ist die Atmosphäre perfekt. Man merkt, dass hier einige der besten Filmszenen der letzten Jahre präsentiert werden, die mit dem Kampf zwischen Kong und den Flugzeugen auf dem Empire State Building ihr tragisches, aber überwältigendes Ende finden. Ja, der Film bietet einige grosse Hochs, aber die kleineren Tiefs in der Sparte "Zu lange Szenen" kratzen am Gesamtbild. Dennoch: 'King Kong' ist ein toller Film, den man sich keinesfalls entgehen lassen darf. Insbesondere actionorientierte Romantiker.

Die DVD
Bild
Die Schärfe ist nicht immer optimal, aber abgesehen von diesem kleinen Kritikpunkt überzeugt die visuelle Aufbereitung des Films. Die Farben kommen in ihrem eigenen, king-kong-passenden Stil daher und der Kontrast ist formidabel. Auch Verschmutzungen oder Rauschen sind nicht zu sehen, was der aufwändigen digitalen Bearbeitung zu verdanken ist.
Sound
Soundfetischisten kommen auf ihre Kosten, auch wenn 'King Kong' keine Referenztonspur bietet. Die Rears sind nahezu durchgehend im Einsatz und geben die Musik oder zig Effekte wieder. Stimmlich gibt es in einigen Szenen ein paar zu leise Stellen, doch sind sie immer noch klar verständlich. Besonders imposant sind die Szenen in New York sowie der erste Auftritt Kongs, wo man ihn von hinten heranstürmen hört - Gänsehaut garantiert!

Extras
- Einführung von Peter Jackson
- Touareg & King Kong
- Mehr von New York in 'Wish you were here'
- Postproduktions-Tagebücher
- Kong's New York von 1933
- Die Geschichte von Skull Island

Die Extras auf der ersten DVD kann man getrost liegen lassen. Denn darin gibt es keinerlei Infos zum Film selbst, sondern nur überflüssige Infos, die nichts direkt mit 'King Kong' zu tun haben. Auf der zweiten DVD geht es dann erst richtig los: In den 35 Postproduktions-Videos, die für die Website kongisking.net produziert wurden, plaudern Jackson und seine Leute wieder eifrig aus dem Nähkästchen. Egal ob es um den Soundtrack, die Effekte oder um die Miniaturen geht - sämtliche Aspekte der Nachbearbeitung werden abgedeckt. Zum Dreh selbst gibt es weniger Infos, da dieser Teil mit den bereits veröffentlichten Produktionstagebüchern abgedeckt worden ist. Immerhin spendiert Universal noch Specials zu Kong’s New York und der Geschichte von Skull Island. Schön: Der DVD liegt ein (nicht ganz werbefreies, aber informatives) Booklet bei.

Peter Jackson plant schon eine ähnlich umfangreiche DVD zu 'King Kong' wie zu den Extended Versionen der 'Ringe'-Trilogie. Wenn alles glatt läuft, soll die Ende des Jahres erscheinen.


DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel King Kong
Genre Actiondrama
Studio Wingnut Films
Verleih Universal Pictures
Laufzeit ca. 180 Minuten
FSK ab 12 Jahren
Regie Peter Jackson
Darsteller Naomi Watts, Jack Black, Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Colin Hanks, Jamie Bell, Andy Serkis
 
Technische Details
Bild 16:9 (2.35:1)
Ton Deutsch: Dolby Digital 5.1
Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte
Anzahl Discs 2
Verpackung Amarayhülle in Pappschuber

© rezensiert von Adrian Spring am 17.04.06

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