Tarzan - Special Edition - md-press online

Tarzan

Release:
	2. Juni 2005

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Kurzkritik:
Der Herr des Urwalds kehrt auf DVD zurück: Disney spendiert 'Tarzan' eine Special Edition, die es wirklich in sich hat. Neben toller Technik wird einem viel Wissenswertes für den Dschungelherrn in der Zeichentrickadaption geboten. Zwar kann er nicht mit Referenzen wie 'König der Löwen' mithalten, doch dank der mitreissenden Musik von Phil Collins und den umwerfenden Bildern reisst 'Tarzan' immer wieder mit!

Inhaltsangabe

Ein Sturm verursacht, dass Familie Greystoke ihr auf See befindliches Boot verlassen muss und sich ans sichere Ufer von Afrika rettet. Dort beginnen sie eine neue Existenz aufzubauen. Doch der Leopard Sabor tötet die Eltern und nur das kleine Baby der beiden überlebt. Die Gorilla-Dama Kala nimmt sich dem kleinen Jungen an und zieht ihn fortan als Tarzan gross, ganz zur Missgunst vom Rudelführer Kerchak. Doch Tarzan tut alles Mögliche, um sich in die Gruppe zu integrieren. Als jedoch viele Jahre später ein Forschungsteam in den Dschungel reist, darunter Jane Porter, muss der Dschungelmensch erkennen, dass es noch andere seiner Art gibt...

Kritik

'Tarzan' ist auf den ersten Blick ein typischer, klassischer Disney-Zeichentrickfilm. Doch wer genauer hinsieht, bemerkt einige grobe Unterschiede zu anderen Werken des Micky Maus Konzerns. So handelt es sich hier mal nicht um eines der vielen muscialartigen Abenteuer. Zwar ist die Musik (dazu unten noch mehr) ein zentrales Thema, gesungen werden die Lieder aber bis auf eine Ausnahme nicht von den Figuren selbst. Auch kommt der Film im ersten Drittel beinahe ohne weiterführende Story aus. Der Anfang wird genutzt, um die Figur Tarzan in seinen Kinderjahren zu präsentieren. Grundsätzlich ist dies auch nötig, um spätere Ereignisse klarer zu machen, doch ein richtiger roter Faden hätte dem Anfang gut getan.

In der Disney-Generation 'Arielle' bis 'Tarzan' gab es stets einen heimlichen Hauptdarsteller: Die Musik! Während dieser Zeit war es für Disney fast eine Garantie, dass sie jährlich bei den Academy Awards für ein paar Oscars in den Musik Sparten nominiert würden. Bei 'Tarzan' war dies nicht anders, auch wenn diesmal nicht die Figuren selbst die Lieder trällerten. Vielmehr konnte man Phil Collins sowohl für das Writing und Singen verpflichten – und das gleich in mehreren Sprachen. So singt Collins etwa in der hiesigen Version die Songs selbst, wenn auch in leicht gebrochenem Deutsch. Die wahre Faszination kommt aber nur im englischen Original rüber. Um auf den Punkt zu kommen: 'Tarzan' bietet neben 'König der Löwen' den besten Soundtrack zu einem Disney. Übrigens: Den Oscar bekam Collins verdientermassen für den Titelsong 'You’ll be in my Heart'.

Natürlich gibt es 'Tarzan' nicht erst seit Disney, das weiss ja jedes Kind. Edgar Rice Burroughs hat den Menschenaffen vor vielen Jahren erfunden. Wenn man nun das Original mit der Zeichentrickversion gegenüberstellt, sieht man, dass Disneys Interpretation des Klassikers sehr nahe am Mythos von Burroughs Gedanken hinsichtlich Tarzan ist. Denn im Film wird einem nicht nur der lianenschwingende Mann geboten: Die Sprünge, Baum-Slides und Akrobatik von Tarzan sind so mitreissen, dass man kaum mit Schauen nachkommt. Dank des sehr detaillierten Zeichnungsstils von Disney wird dies noch verstärkt. Auch die Figuren sind schön gemalt und animiert, insbesondere die Gorillas. Die Menschen sind gut, jedoch wirkt Tarzan insbesondere in Frontalaufnahmen etwas merkwürdig. Die visuell beeindruckendste Szene ist dann auch eine Landschaftsaufnahme, in der Tarzan und Jane (in der deutschen Version übrigens von Anke Engelke gesprochen) in die Krone eines Vogelnestes klettern. Solche Szenen machen 'Tarzan' zu einem weiteren tollen und auch spassigen (Terk und Tantor sei dank) Werk!

Die DVD

Bild
Bis auf ganz wenige Szenen mit grossen, gleichfarbenen Flächen (etwa Kerchaksfell in seltenen Einstellungen) ist das Bild absolut makellos. Die Farben leuchten wunderschön und widerspiegeln die Dschungelatmosphäre ideal. Ausserdem ist die Schärfe perfekt und der Kontrast stets ideal ausgewogen. Dass dabei niemals Rauschen auftritt, scheint fast schon Ehrensache zu sein.

Sound
Umgebungsgeräusche gibt es ab und an, allerdings dominiert vor allem die stets vorhandene Musik das räumliche Geschehen. Dadurch kommt aber ebenfalls viel Dynamik auf und der Bass wird in so manchen Szenen richtig zum Bersten gebracht. In sehr actionreichen Sequenzen werden dann aber dennoch Geräusche und Laute (etwa von Tieren) in den Track der Rears gepackt.

Extras
- Baum-Surfen mit Terk
- Audiokommentar
- Hinergründe zur Produktion
- Von Burroughs bis Disney
- Recherchen in Afrika
- Leben im Dschungel
- Hintergründe zur Musik
- Zusätzliche Szene

Die Extras sind in viele einzelne Kategorien unterteilt. Darin versteckt sich eine Vielzahl an Dokumentationen über die Gestaltung der Figuren, der Landschaften und auch über den Schnitt des Films. Über die Musik gibt es gleich mehrere Specials: Etwa eine allgemeine Doku über die Songs, Früh-Versionen der Lieder und mehr. Auch interessant sind die Recherche in Afrika und der aufschlussreiche Audiokommentar. Für die Kleinen gibt es zusätzlich noch ein interaktives Spiel.

DVD Übersicht
Filminformationen
Originaltitel	Tarzan
Genre	Zeichentrick
Studio	Walt Disney Pictures
Verleih	Walt Disney Studios Home Entertainment
Laufzeit	ca. 85 Minuten
FSK	unbeschränkt
Regie	Chris Buck und Kevin Lima
Stimmen (eng.)	Tony Goldwyn, Minnie Driver, Glenn Close, Brian Blessed, Rosie O'Donnell

Technische Details
Bild	16:9 (1.66:1)
Ton	Deutsch: Dolby Digital 5.1 Englisch: Dolby Digital 5.1
Untertitel	Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch
Anzahl Discs	2
Verpackung	Amarayhülle

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