Im Prolog des allerersten 'Star Wars'-Films, der Episode IV von 1977, wird im mittlerweile berühmten Lauftext erwähnt, dass es Spionen der Rebellen gelungen ist, Geheimpläne über die absolute Waffe des Imperiums, den Todesstern, in ihren Besitz zu bringen. Prinzessin Leia nimmt diese Pläne anschliessend in Empfang und verhilft damit letztendlich zum ersten Grosserfolg der Rebellen gegen das Imperium. Diese Geschichte wurde nun offiziell von Disney verfilmt. Denn, wie viele wissen, gab Disney bei der Übernahme der 'Star Wars'-Rechte nicht nur eine neue Trilogie bekannt, sondern auch weitere Kinoableger aus dem 'Star Wars'-Universum. 'Rogue One' macht hierbei nun den Anfang und erzählt diesen Meilenstein der Rebellen, welcher sich zwischen Episode III und Episode IV abgespielt hat. Allerdings kommen fast allesamt neuen Figuren zum Zug. Genevieve O'Reilly (Mon Mothma) und Jimmy Smits (Bail Organa), welche bereits in den Episoden II und III ihre Rollen verkörperten, gehören zu den wenigen Figuren, die bereits in einer früheren Trilogie erschienen sind. Dazu zählen auch Anthony Daniels als C-3PO sowie natürlich den lange ersehnten Auftritt von Darth Vader, mit der unverkennbaren Stimme von James Earl Jones - und dieses Engagement ist mit seinen 85 Jahren nicht selbstverständlich. 'Rogue One' spricht in erster Linie Fans der Saga an. Dialoge, welche viel 'Star Wars'-Fachwissen verlangen, wechseln sich mit toll inszenierten Actionszenen ab. Der Film ist aber keineswegs mit der kürzlich erschienenen Episode VII zu vergleichen. Er ist vielmehr das krasse Gegenteil: 'Rogue One' ist düster, schmutzig, kämpferisch, komplex und inszenatorisch etwas ganz Neues. Regisseur Gareth Edwards erfüllt damit die Erwartungen der Fans mit Sicherheit nicht, doch objektiv betrachtet ist 'Rogue One' in vielen Hinsichten dennoch gelungen: Bereits der Prolog kommt überaus atmosphärisch daher und trotz der zahlreichen Getöteten im Film (vermutlich so viele wie noch nie in einem 'Star Wars'-Film), ist stets ein gewisses Mass an (Kriegs)Ästhetik vorhanden. Etwas schade ist zwar, dass bis auf Jyn viele Charaktere viel zu schnell eingeführt werden und mit der Zeit austauschbar wirken - so fühlt man als Zuschauer bei deren Verlusten natürlich nicht ganz so emotional mit und es entstehen unnötige Längen. Die finale Schlussschlacht von Scarif unter Palmen, reisst dann aber wieder mächtig mit und sorgt zudem für eine Abschlussszene, die bei jedem 'Star Wars'-Fan unter die Haut gehen wird. Mehr brachiale Action als mystische Saga, aber Fans werden dennoch ihren Spass dran haben! |